Flugzeuge von S7: Jetzt in Russland registriert.
Leasingfirmen gegen Versicherer

In Russland verlorene Flugzeuge sorgen für Monster-Prozess in London

Leasingfirmen erhalten von Russland ihre Flugzeuge nicht zurück. Das wollen sie jetzt von Versicherungen bezahlt bekommen. Die sehen das anders. Die Frage wird vor Gericht entschieden.

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Für diese Situation gibt es keinen Präzedenzfall. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine erließen westliche Staaten schnell Sanktionen - auch Überflugsverbote herrschen seither, russische Airlines können mit ihren Flugzeugen nicht mehr nach Europa oder in die USA.

Um die 400 Flugzeuge, die eigentlich Leasingfirmen gehören, hat der russische Staat mittlerweile beschlagnahmt und im eigenen Land neu registriert. Nur für wenige davon wurden die Leasingfirmen auch bezahlt. Daher steht jetzt die Frage im Raum: Wer zahlt dafür? Denn insgesamt geht es um einen Wert von rund zehn Milliarden Dollar.

Leasingfirmen gegen Versicherungen

Das sorgt jetzt für einen Monster-Prozess in London, der ein Vorbild für weitere in den USA und Irland werden dürfte. Die Leasingfirmen Aercap, DAE, Merx Aviation, KDAC Aviation Finance und Falcon klagen gegen Versicherer wie AIG, Lloyd's, Chubb und Swiss Re.

Denn die Leasingfirmen sind der Meinung, dass die Versicherer für die Flugzeuge zahlen müssen. «Die Realität ist, dass das Flugzeug und die Motoren verloren sind», so der Anwalt von Aercap laut der Nachrichtenagentur Reuters. In dem Londoner Verfahren geht es um Ansprüche im Zusammenhang mit rund 150 der 400 Flugzeuge, die ursprünglich auf bis zu 4,7 Milliarden Dollar geschätzt wurden. Einige Vergleiche mit Russland - wenn auch zu Preisen unterhalb des Versicherungswertes - haben den Wert jedoch auf etwa 3,0 Milliarden reduziert.

Abgedeckt oder nicht?

Die Versicherer argumentieren hingegen, dass es keine Beweise für die Zerstörung oder Beschädigung der Flugzeuge gebe. Policen würden Ereignisse, die das schlichte Verlorengehen beinhalten, nicht abdecken. Laut den Leasinggebern fällt jedoch auch das unter die Klausel All Risks, also alle Risiken. Außerdem sollen auch Kriegsrisiken mit abgedeckt sein, zu denen die Leasingfirmen die Situation zählen.

Das Verfahren soll bis Ende des Jahres beendet sein. Ein erster Vergleich wurde offenbar schon ausgehandelt. Der Leasinggeber Dubai Aerospace Enterprise DAE hat sich laut Reuters mit dem Versicherer Axa geeinigt. Die Details des Vergleichs sind vertraulich.

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