Pluna-Flieger: Bald im Besitz von BQB?

Minister geht wegen Pluna-Gate

Uruguays Nationalairline Pluna ist schon lange pleite. Doch der Bankrott hat noch immer ein Nachspiel. Nun trat der Wirtschaftsminister zurück.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Schon die Auktion selbst verlief kurios. Niemand hatte mit der neu gegründeten spanischen Cosmo als Gewinnerin gerechnet. Der Vertreter der Airline mit Sitz in Madrid kam im Oktober 2012 durch den Presseeingang in den Saal und wurde deshalb zuerst fast nicht hereingelassen. Nachdem seine Identität geklärt war, bot er mit und erhielt sogleich den Zuschlag. 137 Millionen Dollar bot «Antonio Sanchez» für die sieben Bombardier CRJ900 von Pluna. Uruguays Nationalairline war im Juli 2012 Pleite gegangen.

Erst hinterher stellte sich heraus: Antonio Sanchez hieß in Wirklichkeit Hernan Calvo. Und dieser Geschäftsmann wiederum hatte enge Verbindungen zum Pluna-Nachfolger BQB Airlines. In Uruguay wurde sofort Kritik laut. Die Verbindung habe man verdeckt, damit niemand merkt, dass die Regierung auch die angeblich private Nachfolgerin kontrolliert. Die Auktion sei keineswegs frei gewesen, alles sei von vorneweg geplant.

Minister will nichts gewusst haben

Denn: Zunächst hatte sich für die sieben Flugzeuge kein Interessent gemeldet, die Auktion war bereits der zweite Versuch. Wirtschaftsminister Juan Carlos Lopez war für die Auktion zuständig und erklärte im Nachhinein, er habe nichts von den Verbindungen gewusst. «Die Auktion war stets für jeden Interessenten zugänglich», erklärte er laut der Zeitung Uruguay Business Reviews.

Wirklich geglaubt hat ihm das niemand. «Pluna-Gate» nannte die Opposition den Fall auch. Lopez habe seine Position bewusst ausgenutzt, um den Verkauf zu beschleunigen. Geld hat der Staat offenbar bis heute nicht gesehen, heißt es in einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Inzwischen ermittelt auch die Staatsanwaltschaft.

Enge Verbindungen zu BQB

«Um als Zivilist ohne Einschränkungen bei der Ermittlung behilflich zu sein», habe sich Lopez nun entschlossen, als Wirtschaftsminister zurück zu treten, so die Regierung. Präsident Jose Mujica unterstützt die Entscheidung, spricht aber Lopez in einer Mitteilung auf der Regierungsseite sein uneingeschränktes Vertrauen aus.

Die Airline BQB war früher eine Konkurrentin von Pluna, mausert sich aber inzwischen zunehmend zur Nationalairline. Sie gehört dem gebürtigen Argentinier López Mena mit uruguayischem Pass, dem auch der argentinische Transportriese Buquebus gehört. Zu ihm soll Hernan Calvo von Cosmo Airlines die engen Verbindungen haben. Ob sich die Flotte von ATR-72-Turbopropmaschinen bald um die Bombardier-Flieger erweitert, bleibt nun abzuwarten.

Mehr zum Thema

Airbus A220 von Air Baltic: Bald in Uruguay?

Airbus A220 von Air Baltic werden für Uruguays neue Airline fliegen

Ein Airbus A320 im Flug: Die neuen Fluggesellschaft setzt auf eine reine Airbus-Flotte.

Uruguay bekommt neue Airline mit Airbus-Flotte

Und so sehen die Flieger in Uruguay aus.

Uruguays Luftfahrt in der Krise

Uruguays Präsidentenjet: Hier zu sehen bei der Lieferung 2018.

Uruguay versteigert Präsidentenjet

Video

Passagiere auf der rechten Tragfläche: Sprangen aufs Vorfeld.
Kurz vor dem Abflug nach Manchester kam es an Bord einer Boeing 737 in Palma de Mallorca zu einer Brandwarnung. Die Crew löste eine Evakuierung aus – mit teils chaotischen Szenen. Mehrere Passagiere wurden verletzt.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
einweisen marshaller frankfurt
Von Vogelschlag-Kontrolle über Follow-Me-Fahrt bis Flugzeug-Einweisung: Auf dem Vorfeld des Flughafens Frankfurt bleibt keine Minute planbar. Wir waren mit Marius unterwegs – einem Mann, der seit 30 Jahren für Ordnung auf dem Asphalt sorgt.
Christopher Scheffelmeier
Christopher Scheffelmeier
Irkut-MS-21-Testflieger mit dem PD-14: Jetzt gibt es keine Alternative mehr zum russischen Triebwerk.
Gleich drei russische Flugzeugmodelle werden deutlich teurer als noch vor zwei Jahren erwartet. Mit dabei: die Yakovlev MS-21.
Timo Nowack
Timo Nowack