Flugzeug: Nicht immer die dreckigste Alternative.

Neue StudieWarum das Flugzeug nicht zwingend umweltschädlicher ist

Viele denken, das Flugzeug sei für die Umwelt das unverträglichste Verkehrsmittel. Stimm das wirklich?

Top-Jobs

skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Oscar Echo logo

Continuing Airworthiness Specialist or Continuing Airworthiness Trainee

Oscar Echo Business Jet GmbH
Eisenstadt
Feste Anstellung
Business Aviation
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit

Flugscham – vor ein paar Jahren etablierte sich das Wort in unserem Wortschatz. Denn eigentlich ist klar: Wer fliegt, schadet der Umwelt. Denn das Kerosin, das Airlines verbrauchen, sorgt für CO2-Ausstoß. Oft wird der Zug als ideale Alternative zum Flug vorgebracht.

Doch das sehen nicht alle Forschenden ganz so. Wenn es um die Bewertung der Umweltverträglichkeit eines Verkehrssystems geht, dürfe man nicht nur auf die Antriebsenergie schauen. «Das ist kein fairer Vergleich», sagt Klaus Radermacher, der gemeinsam mit der Universität St. Gallen eine neue Studie erarbeitet hat. Sie stellt einen umfassenden Vergleich der Verkehrsträger Schiene, Auto und Flugzeug an.

Auch Gleise verursachen CO2

Die Forschenden beziehen dabei neben den unterschiedlichen Antrieben auch die Infrastruktur mit ein. Also das Schienen- und Straßennetz, Bahnhöfe und Flughäfen, die Elektrifizierung, das Tankstellennetz, die Stellwerke und Weichen, die Verkehrszeichen bis hin zur Flugsicherung. Denn Bau und Erhaltung dieser Einrichtungen verursachen ebenfalls enorme CO2-Emissionen. Sie übersteigen teilweise die aus dem Antrieb resultierenden.

Radermacher nennt ein paar Beispiele:

♦ Die Stahlproduktion für einen Kilometer Gleis verursacht 240 t CO2

♦ Das Material (Kupfer, Stahl, Beton) für die Elektrifizierung von einem Kilometer Gleis verursacht 20 t CO2

♦ Der Bau eines Kilometers Bahntunnel 27.000 t CO2

♦ Der Bau eines Kilometers einer sechsspurigen Autobahn 3.500 t CO2

♦ Die Stahlproduktion der Leitplanken für einen Kilometer Autobahn 60 t CO2

♦ Der Bau einer vier Kilometer langen und 60 Meter breiten Startbahn verursacht rund 42.000 t CO2

Hohe Beschleunigungsenergie

Diese Aufzählung lässt sich fast beliebig lange fortsetzen. Von der Produktion einer Autobatterie, über den Bau von Bahnhöfen und Flughäfen, den CO2-Ausstoß der Produktion von Autos, Zügen und Flugzeugen, dem Luftwiderstand und den Höhenunterschieden bis hin zum Betrieb all der Anlagen. Das alles verursacht CO2.

Radermacher rechnet auch vor, wie viel Energie benötigt wird, um Züge, Autos und Flugzeuge mit durchschnittlicher Auslastung samt Gepäck zu beschleunigen. Während Autos und Züge das bei jeder Ampel und Haltestelle aufs neue müssen, muss ein Flugzeug nur einmal beschleunigen. Auf der Strecke Hamburg – München ist die Beschleunigungsenergie beim Zug größer als die beim Flugzeug, so die Studie.

Ganzheitliche Betrachtung gefordert

Die gängige Diskussion über die Umweltschädlichkeit von Verkehrssystemen entspreche nicht einer ganzheitlichen Betrachtung, so die Studie. Diese aber sei unerlässlich, sollen politisch gewollte finanzielle Anreize zur Reduktion der CO2-Emissionen Wirkung entfalten. Die Subventionierung von Elektromobilität und auch der Aus- und Neubau von Bahninfrastruktur hätten einen deutlich geringeren Effekt auf die CO2-Emissionen als bisher angenommen, so Radermacher.

Er fordert, dass politische Entscheidungen zur Verkehrspolitik ideologiefrei und unvoreingenommen sind, sich am Mobilitäts- und Transportbedarf sowie an naturwissenschaftlichen Fakten und am technisch Machbaren orientieren.

Eurocontrol sieht es ähnlich

Damit argumentiert die Studie der Uni St. Gallen ähnlich wie auch die europäische Flugsicherung Eurocontrol. Ausgegangen davon, dass das Ziel der Luftfahrtbranche ist, bis 2050 CO2-neutral unterwegs zu sein, stelle sich die Frage, ob der Zug wirklich die umweltfreundlichere Alternative sei, heißt es bei Eurocontrol.

Denn: Ihn vielen Fällen ist eine neue Infrastruktur für Hochgeschwindigkeitszüge notwendig. Das Netz von Hochgeschwindigkeitszügen ist bei Weitem nicht so ausgebaut wie das von Flügen. Und der Ausbau verursache CO2 und dauere zudem sehr lange.

Mehr zum Thema

Mette Frederiksen, die dänische Ministerpräsidentin: Sie steckt hohe Klimaziele.

Bis 2030 will Dänemark nur noch Inlandsflüge ohne fossile Brennstoffe

Fly Zero nennt das Aerospace Technology Institute sein Konzept. Mit dem steigenden Interesse an Wasserstoff werde es günstiger, die Technik voranzubringen, erklärt das Institut.

Nonstop mit Wasserstoff über den Nordatlantik

Flüge über Europa: Effizientere Routenführung kann Emissionen verringern.

Mit Babyschritten die Emissionen verringern

wizz air

Diese Airlines schaden dem Klima am wenigsten

Video

hacker siberislam kelowna
An Flughäfen in den USA und Kanada ist es Hackern gelungen, Lautsprecherdurchsagen und teilweise auch Anzeigetafeln zu manipulieren. Dabei priesen sie unter anderem die Terrororganisation Hamas.
Timo Nowack
Timo Nowack
Business-Doppelsuite im Airbus A350 von Swiss: Neues Flugzeug, neues Interieur.
Kürzlich überführte die Schweizer Nationalairline ihren ersten Airbus A350 nach Zürich – nun gewährt sie erstmals einen Blick ins Innere des neuen Langstreckenjets. Mit ihm will Swiss neue Maßstäbe bei Komfort und Design setzen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Flugzeug von American Eagle am Flughafen Dallas: Die Betankung ging schief.
Beim Betanken eines Flugzeuges von American Eagle am Flughafen Dallas ging etwas komplett schief. Ein Schlauch löste sich und spritzte wild große Mengen Kerosin umher.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies