Flugzeug von Aeroflot: Zusätzliche Mühen und Kosten drohen.

Deckung von RisikenAeroflot und Co. haben Mühe mit ihren Versicherungen

Russlands staatlicher Rückversicherer verschärft die Konditionen. Er will nicht mehr alle Risiken von russischen Fluggesellschaften decken - vor allem für Unfälle aufgrund mangelhafter Wartung.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Als die westlichen Staaten als Antwort auf den Einmarsch Russlands in die Ukraine im März Sanktionen ausriefen, zeigte sich die Russian National Reinsurance Company großzügig. Sie übernahm alle Policen für Luftfahrtrisiken, die von westlichen Rückversicherern gekündigt wurden. Dazu musste die staatliche russische Rückversicherungsgesellschaft allerdings ihr Kapital erhöhen - um mehr als 220 Milliarden auf 300 Milliarden Rubel (5 Milliarden Euro).

Das war dringend nötig. Denn ohne Versicherungsschutz dürfen Fluggesellschaften nicht arbeiten. Sie müssen unter anderem Deckungen für Schäden an Fluggästen, Fracht und Gepäck vorweisen oder auch für Haftpflichtfälle. Da die Risiken für eine Versicherungsgesellschaft zu groß sind, werden sie manchmal in Pools von mehreren Anbietern gemeinsam getragen oder von großen Konzernen. Diese wiederum versichern sich bei Rückversicherungen.

Keine Deckung für Beschlagnahmungen

Als die Russian National Reinsurance Company, die auch unter ihrer russischen Abkürzung RNPK bekannt ist, die Verträge übernahm, zeigte sie sich auch kulant. Sie führte die Konditionen der westlichen Anbieter fort. Inzwischen laufen jedoch die früheren Verträge aus. Und in den Neuverhandlungen stellt das staatliche Unternehmen jetzt Forderungen, wie die Wirtschaftszeitung Kommersant schreibt. Es versuche, den Versicherungsschutz für Fluggesellschaften «erheblich einzuschränken», heißt es im Bericht.

Zunächst schloss der staatliche russische Rückversicherer gemäß dem Bericht das Risiko einer Beschlagnahmung von Flugzeugen in den Verträgen aus. Die Situation habe sich dann nochmals verschlechtert, als in die erneuerten Verträge eine Klausel aufgenommen worden sei, nach der Unfälle, die durch mangelhafte Wartung oder Reparaturen verursacht werden, nicht als Versicherungsfall gelten. Dies liegt daran, dass Airbus, Boeing und Embraer russischen Fluggesellschaften keine Unterstützung mehr gewähren.

Zwischen Hammer und Amboss

Für Aeroflot, Utair und Co. bedeutet die forschere Gangart der Russian National Reinsurance Company zusätzliche Mühen. Sie müssen entweder gewisse Risiken selbst tragen oder dafür höhere Prämien bezahlen. S7 Airlines erklärte gegenüber der Zeitung, man habe im Juni einen neuen Vertrag abgeschlossen. Aber die Airline wollte nicht verraten, zu welchen Bedingungen.

RNPK nahm keine Stellung. Sie befürchte wahrscheinlich einen Anstieg der Schadensersatzforderungen, weil sie glaube, dass die Airlines von den Lufttüchtigkeitsstandards abweichen könnten, erklärte eine dem Verkehrsministerium nahestehende Quelle gegenüber Kommersant. Als Staatsunternehmen und Tochter der russischen Zentralbank sei sie zwischen Hammer und Amboss geraten - sie müsse einerseits den russischen Unternehmen helfen, aber zugleich sich selbst schützen.

Mehr zum Thema

Zwei weitere russische Airlines wollen Jets zurückggeben

Ilyushin Il-96: Zwei Exemplare sollen wieder flott gemacht werden.

Kreml lässt geparkte russische Flugzeuge wieder flott machen

Boeing 737 von Pobeda: Zu wenig Ersatzteile.

China hilft Russland mit Ersatzteilen aus

Superjet 100 von Azimuth Airlines: Viel mehr Vorfälle als gedacht.

Russland stellt mehr als 50 Fluggesellschaften auf den Prüfstand

Video

ms 21 310 zweiter prototpy
Russland ersetzt westliche Komponenten im neuen Kurz- und Mittelstreckenjet. Noch fehlt aber einiges im neuen Prototyp der Yakovlev MS-21-310.
Timo Nowack
Timo Nowack
hurrikan schaeden montego bay
Der Flughafen Montego Bay auf Jamaika wurde durch Hurrikan Melissa stark beschädigt. Condor und Edelweiss strichen bisher jeweils einen Flug - und bemühen sich um aktuelle Informationen von der Insel.
Timo Nowack
Timo Nowack
Airbus A340-600 von Lufthansa: Im Januar ist Schluß.
Der überlange Vierstrahler fliegt und fliegt und fliegt. Doch nun endet nach mehr als zwei Jahrzehnten der Einsatz des Airbus A340-600 bei Lufthansa. Im Januar ist es soweit - sofern die Boeing 787 als Ersatz rechtzeitig geliefert werden.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies