Doch nachhaltig gelöst sind die Probleme der staatlichen Fluggesellschaft damit nicht. Der Grund ist der Schuldenberg, den Air India über die Jahre angehäuft hat. Insgesamt betragen die Ausstände rund 6,6 Milliarden Euro. Und da die Fluglinie diese Schulden kontinuierlich abstottern muss, drückt das auf die Profitabilität. Indiens Luftfahrtminister wählte daher ziemlich deutliche Worte, um den Zustand der Airline zu beschreiben. «Selbst wenn die Airline zum Verkauf stünde, würde niemand sie kaufen wollen», so Ashok Gajapathi Raju laut dem Portal Live Mint. Die Bilanz sei dazu zu schief.
Riesiger Schuldenberg
Der Minister relativierte seine Aussage aber noch etwas. Er werde nun nicht mit dem überall so beliebten «Air-India-Bashing» anfangen, so Raju weiter. Er glaube fest daran, dass Air India das Potenzial habe, die schwierigen Zeiten ein für allemal hinter sich zu lassen.
Und das ist angesichts der vergangenen Jahre schonmal so etwas wie ein kleines Wunder. Immer wieder kam es zu Negativschlagzeilen. Schlampige Wartung, verwöhnte Angestellte, verspätete Flüge – alles war dabei. Und man hatte sich daran gewöhnt, dass die Nationalairline des riesigen Landes finanziell ein Fass ohne Boden ist. In gewissen Phasen konnte sie die Löhne nur noch zahlen, weil der Finanzminister zum Monatsende Geld an Air India überwies.
Trotz Gewinn ist Air India keine attraktive Braut
Dreamliner von Air India: Die Airline hat hohe Schulden angehäuft.