Eigentlich hatten die Einwohner von Meersen ziemliches Glück im Unglück. Denn wenn man die Metallteile sieht, die im niederländischen Dorf Autos und Häuser zerstört haben, dann ist es ein kleines Wunder, dass nur zwei Personen leicht verletzt wurden. Die Metallteile, die zu Boden fielen, stammen vom Triebwerk einer Boeing 747 der Charterairline Longtail Aviation aus den Bermudas.
Kurz nach dem Start am Samstag (20. Februar) kam es beim Flugzeug mit der Registrierung VQ-BWT offenbar zu einem so genannten uncontained engine failure – einem Triebwerksversagen, bei dem Teile abgesprengt werden. Die Crew sandte den Notruf Pan Pan ab, und teilte mit, dass das Triebwerk Nummer 1 auf der linken Seite ausgefallen sei.
Verletzte am Boden
Die Boeing 747 von Longtail landete schließlich sicher im belgischen Lüttich. Die Crew wurde nicht verletzt, doch am Boden erlitt eine ältere Dame laut der Maastrichter Polizei Kopfverletzungen durch Trümmerteile. Ein kleines Kind soll sich laut lokalen Medien verbrannt haben, nachdem es ein am Boden liegendes Teil angefasst hatte.
Das Ausmaß der Sachschäden in Meersen steht noch nicht fest. Auf Bildern ist zu sehen, dass Teile senkrecht in einer Motorhaube eines Autos stecken.
Flieger erst seit Juni 2020 in der Flotte
Erst im vergangenen Sommer erhielt Longtail Aviation überhaupt die Genehmigung, eine Boeing 747 einzuflotten. Die Fluglinie wollte damit die Covid-Krise ausnutzen und von der gesteigerten Nachfrage nach Frachtflügen profitieren. Der Flieger ist bald 30 Jahre alt. Von Maastricht hätte er eigentlich nach New York fliegen sollen.