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Flottenerneuerung und -ausbau

Tarom kämpft mit ATR 72 gegen Billigairlines an

Die rumänische Nationalairline ersetzt ihre alten Turbopropflieger durch größere und sparsamere. Mit den neuen ATR 72 will Tarom gegen Wizz Air und Co. ankommen.

Im April hat Tarom Werner-Wilhelm Wolff als Chef entlassen. Die Regierung warf dem Manager vor, hohe Verluste verursacht zu haben. Er wehrte sich und erklärte, man habe Reparaturen von Flugzeugen dringend vornehmen müssen, da sonst die Hälfte der Flotte flugunfähig geworden wäre. Trotz dieser Meinungsverschiedenheiten setzt Nachfolger Madalina Mezei den Erneuerungskurs fort.

Am Mittwoch (26. Juni) gab Tarom bekannt, sich neun neue ATR 72-600 zu beschaffen. Die Flugzeuge werden von Nordic Aviation Capital NAC geleast und ersetzten die sieben im Schnitt 20-jährigen ATR 42. Dadurch kann die rumänische Nationalairline ihre Kapazität um 330.000 Plätze pro Jahr erhöhen, zudem sinken die Kosten, da die neuen Flieger deutlich sparsamer sind.

Ziemlich alte Flotte

Die Turbopropflieger hätten sich als sehr wirksame Waffe im Kampf gegen Billigairlines auf dem Inlandsmarkt erwiesen, so Mezei. Mit ihnen könne man neue Strecken aufnehmen. Zudem werde es möglich, auch Frequenzen auszubauen. Die neun Maschinen werden zwischen 2019 und 2020 an Tarom geliefert.

Neben den ATR 42 besitzt Tarom derzeit eine eher heterogene Flotte. Neben vier Airbus A318 (Durchschnittsalter zwölf Jahre) setzt die Fluggesellschaft auch vier Boeing 737-300 (25 Jahre), vier 737-700 (17 Jahre) und vier 737-800 (vier Jahre) sowie zwei ATR 72-500 (10 Jahre) ein. 2018 schreib Tarom eine Verlust von 130 Millionen Lei (rund 28 Millionen Euro) – eine massive Reduzierung gegenüber dem Vorjahr.