Startabbruch von LX17

Swiss-Crew verhindert Kollision in New York JFK

Obwohl ein Flug der Schweizer Lufthansa-Tochter die Starterlaubnis erhalten hatte, ließen Lotsen in New York vier weitere Flieger dieselbe Piste überqueren. Die Piloten verhinderten einen Unfall. Und werden von Swiss gelobt.

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Der Airbus A330 von Swiss mit dem Kennzeichen HB-JHD hatte am 17. April* in New York JFK gerade die Startfreigabe erhalten. Doch als die Maschine gerade losrollte, bemerkten die Piloten, dass ein anderes Flugzeug gerade dieselbe Piste kreuzte. «Swiss 17K heavy, rejecting takeoff, traffic on the runway», funkte die Cockpitcrew.

Der für den Transatlantikflug voll betankte Flieger bremste wieder ab und erhielt in der Folge von den Lotsen in JFK die Anweisung, weiter zu rollen, und die Piste wieder zu verlassen. Tatsächlich hatten die Lotsen am New Yorker Flughafen gleichzeitig vier anderen Flugzeugen die Erlaubnis gegeben, die Piste 4L zu kreuzen. Hätten die Piloten des Schweizer Flugs nicht gehandelt, hätte das böse enden können.

Lob von Swiss für die Crew

Wie in Aufnahmen des Funks zu hören ist, hatten American-Airlines-Flug AA2246, Delta DL29, Republic YX5752 und Delta DL420 die Erlaubnis erhalten, an verschiedenen Orten die Piste 4L zu überqueren. Als der Airbus A330 von Swiss gerade noch auf der Piste in Richtung Abbiegung rollte, erhielt ein weiterer Flug die Erlaubnis, auf derselben Bahn zu landen.

«Wir können bestätigen, dass die Besatzung von Flug LX17 von New York JFK nach Zürich am Mittwoch, den 17. April einen Startabbruch vorgenommen hat», heißt es von Swiss auf Anfrage von aeroTELEGRAPH. «Aufgrund des hohen Situationsbewusstseins und der schnellen Reaktion unserer Besatzung konnte eine potenziell gefährliche Situation zügig deeskaliert werden.» Die Cockpit-Besatzung habe sehr professionell reagiert.

Keine Vollbremsung

Swiss betont zudem, dass es keine Vollbremsung gegeben habe, welche eine Inspektion des Flugzeuges hätte nach sich ziehen könne. Das Flugzeug hatte laut einer Sprecherin erst eine Geschwindigkeit aufgebaut, die knapp über der maximalen Rollgeschwindigkeit lag, als es wieder abbremste. «Daher konnte der Flug ohne Weiteres wie geplant durchgeführt werden. Er startete wenige Minuten später von einem anderen Abschnitt derselben Piste.»

Beunruhigend ist der Zwischenfall vor allem, weil es in den USA immer wieder zu ähnlichen Vorfällen kommt. Das letzte Mal richtig knapp wurde es Anfang April am Flughafen La Guardia. Eine Boeing 737 geriet beim Anflug vom Kurs ab und kam dabei dem Kontrollturm gefährlich nah. Wie es dazu kam, wird noch ermittelt. Es war aber nur der letzte in einer Reihe ähnlicher Zwischenfälle.

Nicht genügend Personal

Das machte auch der Ermittlungsbehörde National Transportation Saftes Board NTSB Sorgen. Man habe «allein in diesem Jahr Untersuchungen zu sieben Vorfällen eingeleitet, bei denen sich Flugzeuge bis auf mehrere hundert Meter genähert haben», sagte Chefin Jennifer Homendy Ende 2023. Das System sei überlastet.

Die Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) handelt und setzt nach und nach verschiedene Maßnahmen durch, welche das Situationsbewusstsein der Lotsinnen und Lotsen an den Flughäfen verbessern sollen. Doch ein großes Problem kann dadurch nicht gelöst werden: Es herrscht ein Personalmangel, der so schnell nicht behoben werden kann.

Übermüdung und lange Schichten

Im vergangenen Mai wurde bekannt, dass nur drei von landesweit 313 Einrichtungen über genügend Fluglotsen und -lotsinnen verfügten. Viele von ihnen mussten daher teils sechs Tage in der Woche arbeiten - Müdigkeit und Überarbeitung nahmen zu.

*An dieser Stelle stand zuerst, der Vorfall sei am 20. April geschehen. Tatsächlich war es der 17. April. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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