Jean-Claude Juncker: Der Präsident der EU-Kommission will die Luftfahrt stärken.

Jean-Claude Juncker: Der Präsident der EU-Kommission will die Luftfahrt stärken.

EU-Kommission

EU-Luftfahrtstrategie

So will die EU die eigene Luftfahrt stärken

Europas Fluggesellschaften beklagen sich über hohe Gebühren, zu viele Regeln und unfaire Konkurrenz durch Golfairlines. Nun erklärte die EU-Kommission erstmals, wie sie die Branche stärken will.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätemechaniker (m/w/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Dornier 328

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Bei den europäischen Fluggesellschaften reagiert man mit ziemlich verhaltenem Applaus. «Wir begrüßen den Schritt der EU-Kommission, eine Luftfahrtstrategie zu entwickeln und umzusetzen», so die Verbände AEA Association of European Airlines, ELFAA European Low Fares Airline Association, ERA European Regions Airline Assocation in einer gemeinsamen Medienmitteilung mit weiteren Organisationen. Auch werde die Bedeutung der Branche richtig anerkannt. Doch der vorgestellten EU-Luftfahrtstrategie fehle es insgesamt an «Ambition und sie schlage auch keine konkreten Maßnahmen zur Verbesserung vor».

Die Branche erwartet von der EU-Kommission seit langem Verbesserungsvorschläge, um mit der wachsenden Konkurrenz vom Persischen Golf und aus Asien mithalten zu können. Ein Jahr lang arbeitete die Regierung der Europäischen Union nun an einer Antwort. Die neue EU-Luftfahrtstrategie, mit der die Rahmenbedingungen verbessert werden sollen.

Luftverkehrsabkommen der EU mit Golfstaaten und China

Am Montag (7. Dezember) wurde der Vorschlag nun in Brüssel vorgestellt. Und die Kommission sieht es logischerweise ganz anders als die Airlines. «Die vorgestellte Strategie enthält einen umfassenden, ehrgeizigen Aktionsplan, mit dem der Sektor seine Vorreiterrolle behaupten kann. Sie wird dafür sorgen, dass die europäischen Unternehmen dank neuer Investitions- und Geschäftsmöglichkeiten wettbewerbsfähig bleiben», so Verkehrskommissarin Violeta Bulc. Auch die Bürger würden profitieren. Sie bekämen «ein größeres Angebot, niedrigere Preise und das höchstmögliche Niveau bei Flugsicherheit».

Doch was genau plant die EU-Kommission in ihrer Luftfahrtstrategie? Die vier wichtigsten Punkte im Überblick:

1. Die EU wird mit diversen regionalen Organisationen neue Luftverkehrsabkommen abschließen. «Dadurch verbessert sich nicht nur der Marktzugang, sondern es eröffnen sich auch neue Geschäftsmöglichkeiten für europäische Unternehmen. Gleichzeitig werden faire, transparente Marktbedingungen innerhalb eines klaren Regulierungsrahmen garantiert», so die Kommission. Konkret will sie prioritär mit dem Verband Südostasiatischer Nationen Asean (Burma, Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam), dem Golf-Kooperationsrat (Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate), der Türkei und China verhandeln. Regeln zu Arbeitsbedingungen sollen dabei in diesen neuen Verträgen festgeschrieben werden.

2. Die EU will die Effizienz der Branche erhöhen. Dazu soll vor allem das Projekt des einheitlichen europäischen Luftraums vorangetrieben werden. Die Fragmentierung am Himmel mit 50 verschiedenen Flugsicherungen und rund 650 Luftraum-Sektoren, hervor gerufen durch nationale Grenzen, verursacht gemäß EU Kosten von mindestens 5 Milliarden Euro pro Jahr. Ziel ist die Reduktion auf nur noch eine Handvoll Sektoren. Daneben sollen neue Regeln dafür sorgen, dass an Flughäfen Dienste für Fluggesellschaften günstiger angeboten werden können und Kapazitätsengpässe an Flughäfen verhindert und beseitigt werden.

3. Dann plant die Kommission auch den Abbau von Regeln. «Im Interesse der europäischen Bürger und Unternehmen ist es entscheidend, an den hohen EU-Standards für Flugsicherheit, Gefahrenabwehr, Umweltschutz, sozialpolitische Aspekte und Fluggastrechte festzuhalten», schreibt die EU-Regierung. Sie will darum insbesondere die Flugsicherheitsvorschriften überarbeiten. Allgemein soll es einen «effizienten Regulierungsrahmen» geben, welcher der Branche mehr Flexibilität gibt. Zudem soll die Belastung durch Sicherheitskontrollen verringert werden.

4. Und letztlich will die Europäische Union Innovation und Digitalisierung fördern, die der hiesigen Luftfahrt zu einem Wettbewerbsvorteil verhelfen.

Als nächstes kommt die EU-Luftfahrtstrategie nun zur Beratung ins Parlament. Danach muss sie mit konkreten Maßnahmenpaketen umgesetzt werden.

Mehr zum Thema

Koffer in der Kabine: Die EU will Zusatzgebühren will Handgepäck abschaffen.

Showdown im EU-Parlament - Kommt das Verbot von Handgepäck-Gebühren?

condor lufthansa dus

Condor klagt gegen EU-Freigabe für Lufthansas ITA-Airways-Übernahme

Flughafen Moskau-Vnukovo (Archivbild): Strengere Sanktionen.

Ausländische Airlines im russischen Inlandsverkehr erhalten EU-Verbot

Zwei Condor-Jets in Frankfurt: Lufthansa will nicht zu diesen Konditionen als Zubringer dienen.

Lufthansa teilt gegen EU-Kommisson und Condor aus

Video

Der heikle Moment: Die Boeing 737 berührt mit dem Triebwerk fast die Piste.
Bei garstigem Wetter landete eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft in Jakarta. Dabei berührte der Jet von Batik Air mit dem Triebwerk fast die Landebahn.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Airbus A321 XLR von Qantas: Hat seine lange Reise gestartet
Die australische Fluggesellschaft hat ihren ersten Airbus A321 XLR übernommen. Und sie bringt ihn mit einem Flug in ihre Heimat, der gleich für einen neuen Rekord sorgt. Qantas will mit dem neuen Modell neue Strecken eröffnen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Der Sturzflug der Boeing 737 von China Eastern: Wohl absichtlich herbeigeführt.
Im Jahr 2022 stürzte eine Boeing 737 auf einem Inlandsflug auf mysteriöse Weise ab. Bis heute gibt es keinen Abschlussbericht zum Unglück von China Eastern. Und die chinesische Luftfahrtbehörde wird diesen auch nicht veröffentlichen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin