Jet von Eurowings: Streik am Sonntag?

Viele Flieger auf dem MarktSo stark fallen jetzt die Flugzeugwerte

Das Angebot an gebrauchten Flugzeugen wächst durch die Corona-Krise rasant, die Nachfrage ist minimal. Wie stark das den Wert von Fliegern drückt.

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Carsten Spohr sprach Mitte März als einer der Ersten deutlich aus, was eigentlich schon auf der Hand lag. Man verhandle mit Airbus und Boeing über Verschiebungen und mögliche Stornierungen von Bestellungen, da man derzeit keine neuen Flugzeuge brauche. «Das Problem ist: Das machen gerade wahrscheinlich alle Airlines auf der Welt», sagte der Lufthansa-Chef.

Die Corona-Krise sorgt dafür, dass Fluggesellschaften deutlich weniger Flieger brauchen. Das zeigen nicht nur die Nachverhandlungen mit den Herstellern über bereits bestellte neue Maschinen. Es ist auch an vielen vorzeitigen Ausflottungen zu erkennen, vor allem bei Langstreckenflugzeugen.

Auch kleinere Jets werden aussortiert

So trennt sich etwa Lufthansa von etlichen Airbus A380 und Boeing 747, Air France verabschiedet sich ganz vom A380 und KLM komplett von der Boeing 747. Doch was geschieht nun mit den Fliegern? «Für Airbus A380 und Boeing 747 gab es schon vor Covid-19 einen sehr begrenzten Gebrauchtmarkt», sagt Alok Wadhawan, Experte für Flugzeugfinanzierung beim Vermögensverwalter Muzinich & Co. «Jetzt wird es noch schwieriger», erklärt er.

«500 Passagiere für einen Flug sind kaum zu finden.» Die Chancen auf einen Verkauf stehen also schlecht. «Viele dieser Flugzeuge werden wahrscheinlich früher in Rente gehen», so Wadhawan.

Kein Gebrauchtmarkt für A380

Allerdings sind nicht nur Vierstrahler betroffen. So trennt sich etwa Delta Air Lines bis Ende des Jahres von ihren 18 Boeing 777. Und nicht wenige Fluggesellschaften sortieren auch Kurz- und Mittelstreckenflieger aus, um ihre Flottenstärke zu senken. So werden zum Beispiel Lufthansa und ihre Tochter Eurowings ihre Airbus-A320-Flotten reduzieren.

Das Angebot am Markt für gebrauchte Flugzeuge wächst rasant, aber es gibt so gut wie keine Nachfrage. Das drückt die Preise. Doch wie weit? Zu Anfang der Krise hielten sich selbst Experten mit detaillierten Schätzungen zurück. Mittlerweile gibt es Prognosen.

Wertverlust von bis zu 25 Prozent

Die britische Beratungsfirma IBA hat sich auf Flugzeugwerte spezialisiert. Sie geht davon aus, das Großraumflugzeuge im Alter von rund drei Jahren durch die Krise 3 bis 7 Prozent an Wert verlieren werden. Die Leasingraten für solche Flieger gehen um 8 bis 19 Prozent zurück. Große Jets, die schon zwölf Jahre auf dem Buckel haben, werden 11 bis 25 Prozent an Wert verlieren und ihre Leasingpreise um 13 bis 17 Prozent fallen.

Für Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge im Alter von drei Jahren sagt IBA einen Wertverlust von 6 bis 12 Prozent voraus und einen Rückgang der Leasingpreise um 10 bis 15 Prozent. Bei 18 Jahre alten Fliegern rechnen die Experten mit 16 bis 29 Prozent Wertverlust sowie einem 10- bis 15-prozentigen Absinken der Leasingraten.

Ölpreis macht alte Flieger attraktiver

IBA erklärt aber auch, dass die Vorhersage der Flugzeugwertentwicklung derzeit vielen Unsicherheiten unterliegt durch die einzigartige Situation, die Covid-19 verursacht habe. Tatsächlich gibt es viele komplexe und variable Faktoren.

«Der rekordtiefe Ölpreis sorgt dafür, dass der Unterschied zwischen spritsparenderen und weniger spritsparenderen Modellen nicht so bedeutend ist», gibt Finanzierungsexperte Wadhawan zu bedenken. «Wenn die Flugzeugpreise für ältere Flieger weiter fallen, könnten diese irgendwann attraktiver sein als neue. Dann werden die Preise einen Boden finden.»

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