Die Lockheed L-1649A Super Star von Lufthansa hat am Flughafen Münster/Osnabrück ihre 1950er-Jahre-Lackierung erhalten. Ein Blick auf das Flugzeug - und Ausblick darauf, wie es nun weitergeht.
Zum 100. Gründungsjubiläum der ersten Lufthansa baut Lufthansa Group am Flughafen Frankfurt ein Konferenz- und Besucherzentrum. Dessen Schmuckstücke sollen zwei historische Flugzeuge sein. Zum einen die Junkers Ju 52 mit dem Kennzeichen D-AQUI. Zu anderen eine Lockheed L-1649A Super Star, die aus Teilen von drei Fliegern sowie nachgebauten Teilen zusammengesetzt wurde und nun die Kennung D-ALAN trägt.
Zwischen 2007 und 2019 hatte Lufthansa versucht, die Super Star per Restaurierung in den USA wieder flugfähig zu machen. Doch das 150 Millionen Euro teure Projekt gelang nicht und so holte der Konzern das Flugzeug per Schiff nach Deutschland. Zeitweise war es in Bremen und Paderborn/Lippstadt eingelagert, dann ging es 2024 zu Lufthansa Technik.
Dort wurde das Flugzeug als Generalprobe zusammengesetzt. Und in den vergangenen sechs Wochen reisten die Tragflächen, der Rumpf und das Leitwerk mit Schwertransportern auf der Straße zum Flughafen Münster/Osnabrück. Dort musste sogar ein Flughafentor zeitweise demontiert werden, damit die Tragflächen aufs Gelände gebracht werden konnten.
Als dies gelungen war, verpasste die Firma Altitude Paint Services den Flugzeugsektionen ihre historische Lackierung. Dabei kamen rund 500 Liter Flugzeuglack der Firma Mankiewicz zum Einsatz. Eine besondere Herausforderung war die Lackierung der Parabeln als ein zentrales Element des damaligen Lufthansa-Designs. Die Lackierung erfolgte anhand historischer Unterlagen und Fotos. Am Freitag (8. August) präsentierte Lufthansa nun alles.
Sehen Sie die Lackierung hier in der Bildergalerie (ein Klick aufs Foto öffnet die Galerie im Großformat) sowie weiter unten in einem Video-Rundgang um die Super Star:
Die Lockheed Super Star war 1957 zur Lufthansa-Flotte gestoßen. Sie flog mit ihren vier Kolbenmotoren vor allem von Hamburg nach New York - was etwa 17 Stunden dauerte.
In der kommenden Woche wird die Super Star mit drei Schwertransportern zum Flughafen Frankfurt transportiert. «Zwei Nächte sind für den Transport von Rumpf und Leitwerk geplant», so Wolfgang von Richthofen, Leiter des Besucherzentrum-Projekts. Rumpf und Leitwerk nehmen dabei leicht unterschiedliche Wege. «Noch komplexer wird der Transport der Flügel, denn die haben eine Tiefe von 6,40 Metern, mal ganz abgesehen von der Länge.» Man werde erstmal einen Umweg Richtung Norden nehmen müssen, dann weit nach Osten Richtung Kassel, im Süden bis nach Aschaffenburg und dann nach Frankfurt.
Dort wird das historische Flugzeug im neuen Gebäude ab Oktober zusammengebaut. Und das geschieht - dank Glasfassade - «auch von außen sichtbar», wie von Richthofen betont.