Wie genau es zu dem Zwischenfall mit dem Airbus A220 mit dem Kennzeichen HB-JCD am 23. Dezember 2024 kam, das müssen die Ermittlerinnen und Ermittler noch herausfinden. Doch auch hier gibt es ein Problem. Die österreichische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUB, die vier Monate lang für den Fall zuständig war, muss laut Informationen der Schweizer Zeitung Tages-Anzeiger die Ermittlungen abgeben.
Schweizer Behörde muss von vorn beginnen
Denn Fall übernimmt die schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust. Und dabei muss sie ganz von vorne anfangen. Obwohl sie bereits vorher in die Ermittlungen involviert war, weil eine Schweizer Fluggesellschaft betroffen war, müssen die Ermittlerinnen und Ermittler der Behörde noch einmal alle bisher durch die österreichische Sicherheitsuntersuchungsstelle getroffenen Maßnahmen überprüfen.
Black Boxen sichergestellt
Und auch im Zusammenhang mit den Ermittlungen zur Swiss-Notlandung gibt es Vorwürfe. Der zuständige Beamte soll tagelang nicht erreichbar gewesen sein, internationale Stellen wurden erst mit Verzögerung informiert. Besonders heikel: Zentrale Beweisstücke – darunter die Schutzausrüstung – wurden offenbar unmittelbar nach dem Vorfall an Außenstehende übergeben, bevor sie kriminaltechnisch untersucht wurden. Erst auf Drängen der Staatsanwaltschaft sollen sie eine Woche später analysiert worden sein.
Swiss will vollständige Aufklärung
Das reichte offenbar dem Ministerium aus, um jetzt der Sicherheitsuntersuchungsstelle die Ermittlungen zu entziehen. Von Swiss selbst gibt es zur Übergabe an die Schweizer Behörde gegenüber dem Tages-Anzeiger keine Bewertung. Für die Fluglinie stehe im Vordergrund, dass die Untersuchung zügig vorankomme, so ein Sprecher. Man wolle vollständige Aufklärung – im Gedenken an den verstorbenen Flugbegleiter und im Interesse der Flugsicherheit.