Boeing 737 Max 9 mit dem Kennzeichen N704AL: Es gab bereits Probleme.

Boeing 737 Max 9 mit dem Kennzeichen N704AL: Es gab bereits Probleme.

NTSB

Whistleblower

Fehlerhaftes Paneel der 737 Max wurde offenbar bei Boeing aus- und eingebaut

Zwar baut ein Zulieferer die Rümpfe der Boeing 737 Max zusammen. Doch zwei Whistleblower erklären mittlerweile, dass das fehlerhafte Bauteil des Alaska-Airlines-Zwischenfalls bei Boeing selbst aus- und wieder eingebaut wurde. Allerdings fehlerhaft.

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Wer ist schuld daran, dass sich ein Teil des Rumpfes einer Boeing 737 Max von Alaska Airlines während des Fluges löste? Diese Frage müssen die Ermittlungen des National Transportation Safety Board klären. Kritik wurde in Folge des Unfalls und des Groundings auch am Zulieferer Spirit Aerosystems laut. Denn dieser baut die Rümpfe der Boeing 737 Max zusammen.

Doch wie die Zeitung Seattle Times jetzt berichtet, waren Mitarbeitende des Flugzeugbauers selbst für den Einbau des Paneels verantwortlich. Zwar hatte Spirit Aerosystems das Bauteil eingebaut. Doch im Boeing-Werk in Renton hatten Mechaniker des Herstellers das Teil noch einmal aus- und wieder eingebaut, so ein Informant zu der Zeitung.

Vier Schrauben nicht installiert?

Beim Wiedereinbau des Bauteils seien dann Fehler geschehen, heißt es. Damit bestätigt der Informant dem Medium, was ein anderer Whistleblower bereits zuvor in einem Forum des Fachportals Leeham News kritisiert hatte. «Der Grund, warum die Tür abflog, wird in den eigenen Aufzeichnungen von Boeing in Schwarz und Weiß angegeben», schrieb der anonyme Informant. Es «spreche Bände über die Qualitätskultur in bestimmten Teilen des Unternehmens.»

Die Aufzeichnungen des Unternehmens würden zeigen, dass vier wichtige Schrauben nicht wieder eingebaut wurden. Diese würden verhindern, dass das Paneel, das einen Notausgang, der bei mehr Sitzen sonst dort verbaut wäre, ersetzt, durch die Druckbelastung abgesprengt wird. Auch das NTSB hatte die Möglichkeit, dass die Schrauben nicht installiert wurden, bereits öffentlich in Betracht gezogen.

Bei Alaska Airlines soll der Jet bald wieder fliegen

Weder der Flugzeugbauer, noch Spirit Aerosystems oder die FAA und das NTSB haben gegenüber der Seattle Times zum Thema Stellung nehmen wollen. Sollten sich die Vorwürfe aber bewahrheiten, dann trägt Boeing die Schuld an dem Vorfall, der glücklicherweise glimpflich ausgegangen ist.

171 der Flugzeuge müssen seit dem Vorfall am Boden bleiben. Die FAA hat jetzt allerdings erlaubt, dass die Flieger nach Inspektionen wieder abheben. Alaska Airlines erwartet das ab Freitag (26. Januar)

Paneel statt Notausgang

Das Paneel hatte sich bei Alaska Airlines an der Stelle gelöst, an der gewisse Fluggesellschaften einen zusätzlichen Notausgang einbauen. Der ist dann nötig, wenn man mehr Sitze in die Boeing 737 Max 9 einbaut. Die meisten Airlines in den USA verwenden diesen aber nicht.

Die Stelle am Rumpf wird daher mit einem Paneel mit einem Fenster abgedeckt und versiegelt. Dieselbe Technik wendet Boeing auch bei anderen Flugzeugtypen an – neben der 737 Max 10 und der Billigairline-Variante Max 200 auch schon seit längerem bei der älteren Boeing 737-900 ER. Auch diese sollen laut FAA nun schnellstmöglich überprüft werden.

Produktionsstopp bei Boeing

Zwischenzeitlich hat Boeing bekannt gegeben, dass man die Produktion der 737 Max am Donnerstag (25. Januar) für einen Tag stoppen werde. Auch der Lieferbetrieb wird für einen Tag unterbrochen. In dieser Zeit werden die Mitarbeitenden an Qualitätsworkshops teilnehmen und «pausieren, bewerten, was wir tun, wie wir es tun, und Empfehlungen für Verbesserungen abgeben», sagte Stan Deal, Präsident von Boeing Commercial Airplanes. Zunächst findet die Pause im Werk in Renton statt, andere Standorte sollen kommende Woche folgen.

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