Boeing 737 von West Atlantic UK: Deutliche Schäden im Rumpf.

Boeing 737 von West Atlantic UK: Deutliche Schäden im Rumpf.

AAIB

West Atlantic UK

Fehler der Cockpitcrew führt zu Totalschaden bei Boeing 737

Wetteränderungen, technische Probleme und Fehler der Crew können dazu führen, dass Flugzeuge härter als erlaubt aufsetzen. Wie folgenschwer eine harte Landung sein kann, zeigt ein Fall aus Großbritannien.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätemechaniker (m/w/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Dornier 328

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Jeder hat es schon einmal erlebt. Er sitzt hinten als Passagier im Flugzeug und denkt nach dem Aufsetzen auf der Piste: Hoppla, sanft war das jetzt nicht. Solche etwas unangenehme Holperer sind jedoch meistens harmlos.

Das ist dann anders, wenn Expertinnen und Experten von einer harten Landung sprechen. Flugzeuge sinken vor dem Aufsetzen in der Regel mit einer vertikalen Geschwindigkeit von zwei bis vier Metern pro Sekunde. Doch manchmal kann es geschehen, dass sie plötzlich deutlich schneller auf die Piste zufliegen. Schuld daran können unverhoffte Veränderungen bei Winden, Sicht und Wetter sein, mechanische Probleme, mangelnde Kenntnis des Flughafens oder Fehler der Besatzung.

Gefährliche Kräfte bei Landung

Das kann gefährlich werden. Ein krasser Fall war das Unglück eines Superjet 100 von Aeroflot im Jahr 2019 in Moskau. Das Flugzeug setzte damals mit einer Kraft von bis zu 5,85 g auf der Piste auf. Dabei kollabierte das Fahrwerk, es brach ein Feuer aus und 41 Menschen starben. Meist gehen harte Landungen glimpflicher aus. Dennoch können auch sie folgenschwer sein.

Dies zeigt ein Zwischenfall mit einer Boeing 737-400 am Flughafen Exeter. Die Maschine der Frachtairline West Atlantic UK landete am 19. Januar 2021 mithilfe des Instrumentenlandesystem ILS  am britischen Airport. Dabei begingen der Kapitän und die Kopilotin jedoch einen folgenschweren Fehler, wie der nun veröffentlichte Schlussbericht der britischen Untersuchungsbehörde AAIB festhält.

Boeing 737 sank deutlich zu schnell

Nachdem sie den Anflug als stabil deklariert hatten, wich das Flugzeug unverhofft mehrmals vom vorgesehenen Gleitpfad ab. Die vertikale Sinkgeschwindigkeit der Boeing 737 war in den letzten Minuten des Anfluges auf Exeter wiederholt über den üblichen Wert angestiegen. Der Kapitän und die Kopilotin versuchten anfänglich, dies zu korrigieren. Doch es kam erneut zu Abweichungen.

Die Boeing 737 sank in einem gewissen Moment 8,5 Meter pro Sekunde, also deutlich zu schnell. Im Cockpit ertönte denn auch mehrmals die Warnung «Sink rate». Dennoch setzte die Cockpitcrew den Anflug fort. Eine harte Landung war die Folge.

Durchstarten wäre nötig gewesen

Wie hart sie war, zeigte sich nach der Landung. An verschiedenen Stellen rannte Hydraulikflüssigkeit aus dem Flieger, die Stoßdämpfer des Hauptfahrwerks waren defekt, der linke Hauptfahrwerksträger hatte sich verbogen, der Antrieb für die Klappen war beschädigt und die linke innere Antriebswelle verbogen. Vor allem aber zeigte sich, dass die Rumpfhaut hinter den Tragflächen teilweise gerissen und verbogen war und der Rumpf sich nach unten neigte.

Für die Techniker von West Atlantic UK war schnell klar: Totalschaden. Schuld waren in diesem Falle die beiden Piloten. Sie hätten ihren Anflug zwingend abbrechen müssen und einen Durchstart einleiten sollen, sobald die stabile Situation nicht mehr gegeben war, wie es im Bericht heißt.

Mehr zum Thema

Spuren von Blitzeinschlägen: Auf der linken Seite zeigen die Ermittler einen betroffenen Temperatur-Sensor. Rechts ist ein beschädigter Vereisungssensor zusehen.

Auf das Fahrwerk des Superjets wirkten gigantische Kräfte

Junge Airline mit neuen Plänen: Bisher hat Azimuth nur den Superjet in der Flotte, das soll sich ändern.

Superjet setzt mit 2,64 g auf der Landebahn auf

Nach der harten Landung in Ponta Delgada zeigten sich...

Harte Landung beschädigt Boeing 757 von Delta

Das kaputte Fahrwerk des Airbus A319: Autsch.

Fahrwerk eines Airbus A319 wird halb abgeschliffen

Video

Der heikle Moment: Die Boeing 737 berührt mit dem Triebwerk fast die Piste.
Bei garstigem Wetter landete eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft in Jakarta. Dabei berührte der Jet von Batik Air mit dem Triebwerk fast die Landebahn.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Airbus A321 XLR von Qantas: Hat seine lange Reise gestartet
Die australische Fluggesellschaft hat ihren ersten Airbus A321 XLR übernommen. Und sie bringt ihn mit einem Flug in ihre Heimat, der gleich für einen neuen Rekord sorgt. Qantas will mit dem neuen Modell neue Strecken eröffnen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Der Sturzflug der Boeing 737 von China Eastern: Wohl absichtlich herbeigeführt.
Im Jahr 2022 stürzte eine Boeing 737 auf einem Inlandsflug auf mysteriöse Weise ab. Bis heute gibt es keinen Abschlussbericht zum Unglück von China Eastern. Und die chinesische Luftfahrtbehörde wird diesen auch nicht veröffentlichen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin