Ausgabe der New York Post, Nachrichtensendung, Hauptdrahtzieher James «Jimmy the Gent» Burke: Der Lufthansa-Raub sorgte 1978 für Schlagzeilen.

Tatort FlughafenDie spektakulärsten Raubüberfälle in der Luftfahrt

Am Flughafen Toronto haben Kriminelle Beute im Wert von mehr als 13 Millionen Euro gemacht. In der Vergangenheit gab es an anderen Airports noch größere Raubüberfälle. Ein Blick auf spektakuläre Fälle.

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Am frühen Abend des 17. April verschwand am Flughafen Toronto ein mit Gold und anderen Wertgegenständen gefüllter Luftfrachtcontainer. Der Wert: Rund 20 Millionen kanadische Dollar oder umgerechnet rund 13,3 Millionen Euro. Der Container war zuvor auf dem Vorfeld aus einem angekommenen Jet von Air Canada in einen Sicherheitstransporter umgeladen worden.

Durch einen Tunnel unter den Pisten ging es zu einem Frachtlager der Airline auf der anderen Seite des Flughafens. Dann verschwand der Container. Von einem Überfall mit Waffen oder Ähnlichem ist nichts bekannt - laut kanadischen Medien deutet vieles auf eine Beteiligung von Insidern hin.

Überfälle an Flughäfen kommen zwar nicht oft vor, dennoch gab es immer wieder spektakuläre Fälle, in denen es um große Beute ging:

New York 1978 - Lufthansa

Am 11. Dezember 1978 fand der bis dahin größten Raubüberfall der USA statt - ermöglicht durch einen Vorarbeiter von Lufthansa. Denn Louis Werner beglich Spielschulden mit einem Tipp: Ein Mal pro Monat landete am Flughafen New York-JFK eine Lufthansa-Maschine mit Dollar-Scheinen aus Europa. Er sorgte dafür, dass die wertvolle Fracht nicht wie üblich ein paar Stunden im Tresorraum des Frachtbereiches lagerte, sondern übers Wochenende. Von dort stahl sie dann ein Team von sieben Verbrechern, darunter ein Vorarbeiter von Air France, ein Blues-Sänger und ein Auftragskiller der Mafia.

Statt der erhofften 2 Millionen Dollar Beutewerte sackten sie mehr als 5,8 Millionen Dollar in Bargeld und Juwelen ein - im Jahr 2021 hätte das mehr als 24 Millionen Dollar entsprochen. Den meisten Beteiligten brachte es aber kein Glück: Acht Männer und zwei Frauen, die mit dem Raub in Verbindung gebracht wurden, waren ein halbes Jahr später tot.

Brüssel 2013 - Helvetic Airways

Am 18. Februar 2013 durchbrachen bewaffnete Männer mit einem Auto in Polizeifarben und einem Lieferwagen die Schranken des Flughafens Brüssel-Zaventem. Sie fuhren zu einer Fokker 100 von Helvetic Airways, die für Swiss in die belgische Hauptstadt geflogen war. Die Räuber zwangen mit vorgehaltener Waffe die Mitarbeiter am Flieger, ihnen 121 Pakete mit Diamanten, Goldbarren und anderen Edelsteinen im Wert von 37,5 Millionen Euro zu geben, und flüchteten. Die Angeklagten wurden inzwischen freigesprochen. Die letzten im März 2023.

Campinas 2018 - Lufthansa

Am 4. März 2018 drangen mindestens fünf bewaffnete Kriminelle auf das Gelände des Flughafens der brasilianischen Stadt Campinas ein. Dazu schnitten sie ein sechs Meter breites Stück des Zaunes auf und fuhren mit einem Toyota Hilux, der auf das Design einer Sicherheitsfirma umlackiert worden war, hindurch. Sie nahmen einige echte Sicherheitskräfte gefangen und gelangten bis vor das Frachtterminal. Dort erbeuten sie eine Tasche, die zur Ladung einer McDonnell Douglas MD-11 von Lufthansa Cargo gehörte. Laut der brasilianischen Bundespolizei enthielt sie rund fünf Millionen Dollar Bargeld. Bestimmungsort der Sendung war eigentlich Zürich, doch die Täter konnten mit dem erbeuteten Geld flüchten.

São Paulo 2019

Am 25. Juli 2019 stahlen Bewaffnete aus dem Frachtbereich des Flughafens São Paulo-Guarulhos rund 750 Kilogramm an Gold und anderen Edelmetallen - geschätzter Wert 30 bis 40 Millionen Dollar. Die Kriminellen fuhren einen Pickup mit einer Lackierung, die der der brasilianischen Bundespolizei ähnelte. Sie flohen mit zwei Flughafenmitarbeitern als Geiseln. Die wertvolle Ladung sollte eigentlich nach Zürich und New York gehen.

 Tirana 2019 - Austrian Airlines

Am 9. April 2019 wurde ein Airbus A320 von Austrian Airlines in Tirana gerade beladen, als drei maskierte Männer auftauchten. Sie befahlen den Arbeitern auf dem Vorfeld, sich auf den Boden zu legen. Dann holten sie Säcke mit Bargeld aus dem Laderaum, die eine Sicherheitsfirma zum Flieger gebracht hatte. Der Wert der Beute soll zwischen 2 und 10 Millionen Euro betragen haben. Das Geld gehörte Filialen ausländischer Banken in Albanien, die es zur Aufbewahrung nach Wien schicken wollten. Zugang aufs Vorfeld hatten sich die Räuber offenbar verschafft, indem sie sich als Mitarbeiter des Zolls ausgaben.

New York 2020

Es war ein Raubüberfall, es ging aber nicht um Gold, Bargeld oder Diamanten, dennoch um einen hohen Wert. Am 31. Januar und 17. Mai 2020 holten zwei Lkw-Fahrer von einem Luftfrachtimporteur am Flughafen New York-JFK Luxusgüter ab, wie Handtaschen, Sonnenbrillen und Schuhe von Marken wie Prada, Chanel und Gucci - mithilfe von gefälschten Dokumenten. So erbeuteten sie Ware im Gesamtwert von mehr als fünf Millionen Dollar. Beide Männer hatten früher an dem Flughafen gearbeitet und verfügten so über Insiderwissen. Dennoch wurden sie später gefasst und zu Haftstrafen verurteilt.

Zürich und Santiago de Chile

Nicht alle Überfälle an Flughäfen gelingen. So wollten im Jahr 2011 Kriminelle am Airport Zürich Diamanten im Wert von rund 500 Millionen Schweizer Franken stehlen. Sie scheiterten laut der Zeitung Blick daran, dass die Anhängerkupplung eines von ihnen gestohlenen Fahrzeuges nicht zum Anhänger mit der wertvollen Fracht passte.

Am Flughafen von Santiago de Chile versuchten zwölf Männer im März 2023, ein Fahrzeug der Geldtransportfirma Brink's auszuräumen, in das gerade umgerechnet rund 30 Millionen Euro geladen wurden. Das Geld war mit einer Boeing 787 von Latam aus Miami gekommen. Es kam zu einer Schießerei zwischen den Kriminellen und Sicherheitskräften, wobei auf jeder Seite eine Person starb. Die restlichen Gangster flohen ohne Beute.

London-Heathrow

Was am 26. November 1983 geschah, war kein Raub an einem Flughafen, sondern in dessen Nähe. Bei dem Verbrechen nahe des Airports London-Heathrow handelte sich um einen britischen Jahrhundert-Raub. Sechs Bewaffnete drangen mithilfe eines Wachmannes ins Brink's-Mat-Depot ein. Sie erwarteten, große Summen ausländischer Währung zu finden, stießen aber auf Gold, Diamanten und Bargeld. Die Wertsachen warteten auf den Versand per Luftfracht. So hätte das Gold am Folgetag nach Hongkong gehen sollen.

Der Wert lag damals bei 26 Millionen Pfund, was heute rund 112 Millionen Pfund oder 127 Millionen Euro entsprechen würde. Viele Morde wurden im Laufe der folgenden Jahre mit dem Raub in Verbindung gebracht, ebenso einige Selbstmorde. Ein Großteil des Goldes wurde nie gefunden, sondern eingeschmolzen. Die BBC hat das Verbrechen als Serie verfilmt. Darin heißt es: «Wenn Sie seit 1984 in Großbritannien Goldschmuck gekauft haben, ist es wahrscheinlich, dass er Spuren des Brink's-Mat-Goldes enthält.»

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