Die Suchaktion der Marine ist damit fürs Erste abgeschlossen. Allerdings könnte sie wieder involviert werden, wenn sie von den ermittelnden Behörden angefragt wird. Das ist zum einen die lettische Kriminalpolizei und zum anderen die deutsche Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung BFU.
Geisterflug über Europa
Die deutsche Behörde ist zuständig, da das Flugzeug dem deutschen Unternehmer gehörte, der den Flieger steuerte, in dem auch seine Frau, seine Tochter und deren Freund saßen. Der Jet war mit dem österreichischen Kennzeichen OE-FGR auf dessen Firma GG Rent aus Bergisch Gladbach eingetragen. Eigentlich sollte der Flug von Jerez nach Köln/Bonn gehen.
Doch kurz nach dem Start meldete die Cessna laut spanischen Medien Probleme mit dem Kabinendruck. Etwas später brach der Kontakt zum Businessjet ab. Er flog offenbar auf Autopilot weiter, über Köln hinweg. Die Piloten von aufgestiegenen Kampfjets konnten im Cockpit niemanden sehen. Schließlich ging der Maschine der Treibstoff aus und sie stürzte vor Lettland ins Meer.
Keine Blackbox an Bord
Die BFU hat bereits drei Mitarbeitende nach Lettland entsandt, wie ein Sprecher der Bundesstelle gegenüber dem Magazin Focus bestätigte. Die Maschine sei allerdings weder mit einem Flugdatenschreiber noch einem Stimmenrekorder ausgestattet gewesen. «Das macht es natürlich komplizierter, die Unglücksursache zu ermitteln», so der Sprecher.
Warum die Cessna zum Geisterflieger wurde, ist noch unklar. Eine Möglichkeit ist, dass es einen Druckabfall gab und die vier Menschen an Bord in der Folge das Bewusstsein verloren.