Protest für Homosexuelle im Iran: Die Menschenrechtslage im Land ist katastrophal.
Air France

Schwule Flugbegleiter wollen nicht in den Iran

Zuerst erkämpften sich Frauen das Recht, einen Einsatz auf der Strecke Paris - Teheran ablehnen zu dürfen. Nun fordern schwule und lesbische Flugbegleiter von Air France dasselbe.

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Für Schwule, Lesben und Bisexuelle ist der Iran ein grausamer Ort. Sie werden vom Staat öffentlich diskriminiert und sind darum auch im Alltag ständiger Gewalt ausgesetzt, weil die Angreifer sich durch die Behörden geschützt fühlen. «Homosexuelle werden auf allen Ebenen verfolgt», schreibt die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch.

Polizei, Armee und die paramilitärische Miliz Basidsch-e Mostaz'afin gängeln sie, schlagen sie und nehmen sie ohne Grund fest. Auf gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen steht im Iran die Todesstrafe,  bei Jugendlichen setzt es 74 Peitschenhiebe. Hinrichtungen kommen immer wieder vor. Bereits ein leichtes Schenkelreiben, Nacktheit zweier Männer oder ein Kuss kann zu einer Strafe führen. Kein Wunder verspüren Homosexuelle wenig Lust, das Land zu besuchen.

«Moralisch fragwürdig»

Das geht auch Flugbegleitern von Air France so. Einer von ihnen hat deshalb nun eine Online-Petition gestartet. Sie richtet sich an Air-France-Chef Frédéric Gagey und den französischen Transportminister Alain Vidalies. «Die wirtschaftliche Logik hinter der Eröffnung der Strecke ist nachvollziehbar», schreib Initiant Laurent M. Aber aus moralischer Warte sei sie fragwürdig. Menschenrechte seien im Iran quasi inexistent. Das widerspreche den Werten von Air France.

Bereits haben mehr als 1100 Menschen die Petition unterzeichnet. «Es stimmt, die sexuelle Ausrichtung steht nicht im Pass. Sie beeinflusst auch nicht die Art, wie eine Crew arbeitet», schreibt Laurent M. Aber es sei nicht akzeptabel, dass jemand gezwungen werde in ein Land zu reisen, in dem seinesgleichen dafür verurteilt würden, sich selbst zu sein. Er fordert deshalb, dass schwule Flugbegleiter den Dienst auf der Strecke ablehnen können.

Frauen können schon Nein sagen

Lesbische Flugbegleiterinnen können das bereits. Denn Air France gewährt Frauen generell das Recht, einen Einsatz in den Iran zu verweigern. Pilotinnen und Flugbegleiterinnen, die keine Lust auf die spezifischen Bekleidungsvorschriften für den Iran haben, werden auf andere Flüge umgeplant. Die Frauen müssen im Iran eine Hose, eine lange Jacke sowie eine Kopfbedeckung tragen, welche die Haare verdeckt.

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