Letzte Aktualisierung: um 20:44 Uhr

Aufstockung der Flotte

Saudia prüft Airbus A380 für Pilger-Flüge

Die Nationalairline Saudi Arabiens modernisiert und vereinfacht die Flotte. Neben dem Airbus A320 und der Boeing 737 prüft sie dazu auch die Boeing 777 und den A380.

Saudia verkleinert die Flotte. 15 Embraer 170 und 4 Boeing 747-400 würden stillgelegt, so Geschäftsführer Saleh Al-Jasser gegenüber der Zeitung Arab News. Das heißt aber nicht, dass die Nationalairline Saudi-Arabiens generell schrumpfen will. Ganz im Gegenteil. Der Schritt ist Teil der schon vor einiger Zeit angestoßenen Modernisierung und Vereinfachung der derzeit noch sehr heterogenen Flotte.

Ziel von Saudia ist es, den Flugzeugpark von heute 124 Flugzeugen bis 2020 auf 200 Flieger zu erhöhen. Vor kurzem gab die Fluggesellschaft bekannt, dafür in den kommenden fünf Jahren 100 neue Flugzeuge zu kaufen. Einerseits prüft sie dabei den Airbus A320 in der derzeitigen und in der neuen Version und die Boeing 737 Max. Mit ihnen will die auch als Saudi Arabian Airlines bekannte Fluglinie den Regionalverkehr stärken. Dazu will sie allenfalls auch eine eigene Billigairline gründen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.

Bestellung schon im November möglich

Gleichzeitig schaut sich Saudia den Airbus A380 als Ablösung für die Boeing 747-400 an, so Bloomberg. Saudia überlegt sich zudem, weitere Boeing 777 zu kaufen und zwar sowohl in der aktuellen Version als auch in der neuen Variante 777X. Schon an der Dubai Air Show im November wolle man Details dazu bekanntgeben.

Für Saudia könnte der A380 Sinn machen, um Pilger in der Zeit des Haddsch nach Jeddah zu fliegen, von wo aus sie weiter nach Mekka reisen. In kurzer Zeit müssen in dieser Zeit riesige Menschenmengen transportiert werden. Da bietet sich der Superjumbo an. Airbus erkannte Pilgerfahrten von Muslimen schon vor einiger Zeit als interessante Einsatzart für den A380 an. Denn Gläubige können nicht nur zum Haddsch nach Mekka reisen, sondern für die kleine Pilgerfahrt Umra das ganze Jahr über. Und das wird zunehmend gemacht. «Die Zahl der Umra-Pilger nimmt zu. Dadurch wird die Saison neun Monate lang», so Airbus-Nahost-Chef Fouad Attar kürzlich.

Vier A380 von Transaero verfügbar

Die nicht mehr fliegende russische Transaero hatte vier dicht bestuhlte A380 bestellt. Teile eines dieser Superjumbos wurden bereits gebaut. Saudia könnte also wohl diese Order übernehmen – und das zu einem guten Preis.