Letzte Aktualisierung: um 12:40 Uhr

Dominikanische Republik, Kuba, Venezuela

Russische Airlines fliegen mit Umwegen in die Karibik

Dominikanische Republik, Kuba und Venezuela: Russische Reiseveranstalter bieten diesen Winter noch drei Karibikziele an. Die Flüge dorthin sind müssen mitunter eine ungewöhnliche Route nehmen.

Die Welt ist für urlaubshungrige Russinnen und Russen deutlich kleiner geworden. Weil viele Länder als Reaktion auf den Angriff Russlands auf die Ukraine ihren Luftraum gesperrt und russischen Fluggesellschaften Landeverbote erteilt haben, sind viele Flüge nicht mehr möglich oder rentabel. Hinzu kommt das Risiko, dass Flugzeuge im Ausland auf Drängen westlicher Leasinggesellschaften einbehalten werden.

In dieser Situation suchen die russischen Reiseveranstalter nach neuen Lösungen, um doch noch einen attraktiven Katalog vorweisen zu können. Für die kommende Wintersaison haben sie drei Karibik-Staaten im Angebot. Und um dieses bereitstellen zu können, werden sie mitunter kreativ.

Urlaub in Venezuela

So bieten Intourist und Tez Tours in Zusammenarbeit mit der venezolanischen Nationalairline Conviasa etwa Nonstop-Flüge nach Caracas und zur Isla Margarita an. Venezuela gilt aktuell nicht als Urlaubsland. Die Menschen verließen das Land «weiterhin, um der Gewalt, der Unsicherheit und den Bedrohungen sowie dem Mangel an Nahrungsmitteln, Medikamenten und wichtigen Dienstleistungen zu entkommen», schreibt die Uno-Organisation UNHCR.

Daneben gibt es auch wieder Reisen für Russinnen und Russen in die Dominikanische Republik. Reiseveranstalter Anex Tour beispielsweise führt Flüge nach Punta Cana ab Antalya durch. Zuvor werden die russischen Kundinnen und Kunden mit Zubringerflügen aus verschiedenen russischen Städten an die türkische Riviera geflogen. Dort übernachten sie, bevor sie am nächsten Tag mit Mavi Gök Airlines in Boeing 777-300 ER in rund zwölf Stunden weiter in die Karibik reisen.

Umweg nach Kuba

Ab kommendem Monat gibt es auch wieder Flüge nach Kuba. Ab dem 1. Oktober fliegt Nordwind Airlines vier Mal pro Woche nach Varadero, ab dem 2. Oktober drei bis vier Mal nach Caya Coco. Um in den sozialistischen Staat zu gelangen, müssen die Boeing 777 der Charterairline einen Umweg fliegen. Dadurch wird die Reise mit 13 Stunden rund zwei Stunden länger als früher.

Vor dem Ukraine-Krieg flogen russische Jets über Skandinavien, südlich an Island vorbei, über den Nordosten Kanadas und Florida nach Kuba. Jetzt müssen sie über das russische Karelien, das Europäische Nordmeer, nördlich an Island vorbei und die USA meidend die Insel in der Karibik ansteuern.