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Dreamliner-Premiere für Dubai

Bald soll das neue Prestigemodell von Boeing auch regelmäßig am Golf zu sehen sein. Möglich macht das eine kleine Airline.

Gleich fünf Dreamliner hat Royal Brunei Airlines bei Boeing bestellt. Das macht die Hälfte der ganzen heutigen Flotte aus. Geschafft hat die Fluggesellschaft das über die Leasingfirma LCAL, die ausschließlich auf Dreamliner ausgerichtet ist und ihren Sitz in Dubai hat. Wann genau die B78 an Royal Brunei geliefert werden, steht noch nicht fest. Irgendwann im nächsten Frühling soll es soweit sein. Eines steht aber schon fest: Man hat im asiatischen Sultanat Großes mit den neuen Fliegern vor. «Wir wollen die erste Airline sein, die von Dubai aus mit dem Dreamliner fliegt», so Unternehmenschef Dermot Mannion gegenüber der Zeitung Gulf News.

Von dort aus bedient die Fluggesellschaft bisher ihre einzige europäische Destination London mit einer Boeing B777. Die tägliche Verbindung sei für Passagiere der attraktivste so Mannion, der früher die irische Aer Lingus leitete. Der Flug verlässt Dubai jeden Morgen um drei Uhr und landet um 6:40 Uhr in der britischen Hauptstadt. So könne man in aller Ruhe seine Termine in der Metropole wahrnehmen und abends um 21 Uhr dann wieder zurück an den Golf fliegen, so Mannion. Neben den vorteilhaften Flugzeiten sei man außerdem «wahrscheinlich die preiswerteste Airline auf der Strecke».

International zurückhaltend

London ist das einzige europäische Ziel, das die Airline noch anfliegt – eben mit dem Zwischenstopp in Dubai. Die hohen Steuern würden andere Destinationen nicht lohnenswert machen, heißt bei Royal Brunei Airlines. Und auch sonst ist die Fluggesellschaft nicht unbedingt auf einen schnellen internationalen Ausbau aus – im Gegenteil. Eigentlich hatte man mit dem Abbau internationaler Destinationen wie Auckland, Brisbane, Perth und Ho Chi Minh Stadt begonnen. Inzwischen aber ist man wieder davon abgekommen. Der Grund: der Betrieb lohne sich weder für die Airline selbst noch für die Volkswirtschaft des asiatischen Sultanats. Eigene Berechnungen hätten das ergeben. Nur neun Prozent des Passagieraufkommens auf den internationalen Routen würde demnach in Brunei starten oder enden. Auf diesen Strecken fungiere das Land auf der Insel Borneo lediglich als Transitdestination in andere Staaten. Für die bruneiische Wirtschaft sei das wenig befruchtend. In der Branche geht man nun daher davon aus, dass die sechs B777, die die Airline momentan von Singapore Airlines least, durch die B787 überflüssig werden und der Vertrag nicht verlängert wird.