Ein Unglück kommt selten allein. Dass das nicht nur ein Sprichwort ist, beweist derzeit unter anderem der Flughafen Rostock. Von einem Tag auf den anderen steht der deutsche Regionalflughafen ohne Linienflüge da. Nach der Pleite von VLM im vergangenen Jahr und der von Germania im Februar hat nun auch die letzte regelmäßig operierende Fluggesellschaft am Airport der Stadt in Mecklenburg-Vorpommern aufgegeben.
Kurzarbeit in Rostock
Dass es nicht gut lief, wurde schon Anfang 2018 klar. BMI entschied damals, die innerdeutschen Verbindungen einzuschränken. Als Grund wurde auch da der Brexit genannt. Im Falle eines harten Austritts des Vereinigten Königreichs aus der EU hätte die Gefahr bestanden, dass britische Fluglinien keine Strecken mehr innerhalb der EU anbieten können. Damals stand in Rostock immerhin noch Germania bereit.
Auch die deutsche Airline ist inzwischen insolvent. Schon darum hatte der Flughafen Rostock-Laage diese Woche rückwirkend zum 1. Februar Kurzarbeit eingeführt. Sie gilt gemäß dem TV-Sender NDR für Mitarbeiter einzelner Bereiche wie der Abfertigung. Sie dürfen fünf bis zehn Stunden weniger arbeiten. Für den Flughafen bedeutet das Aus von Fly BMI nun einen weiteren Wegfall von Einnahmen und für die Mitarbeiter eine unsichere Zukunft.
Zukunft der Regionalflughäfen fraglich
All das wirft die Frage auf, wie es mit den deutschen Regionalairports weitergeht. Mit den Pleiten der kleinen Fluglinien der letzten Jahre gerieten viele kleinere Flughäfen immer wieder in die Bredouille. In vielen Fällen ist der nächste größere Airport nicht weit entfernt. Und nur in wenigen Fällen ist die regionale Wirtschaft stark genug, um den Linienverkehr auf Dauer aufrecht zu erhalten.