Airbus A220: Kanada steckt drin, der Flieger gehört nun aber mehrheitlich Airbus.
Rettung für Bombardier

Provinz Québec steigt bei der C-Series ein

Rettungsring für den kanadischen Flugzeugbauer: Bombardier spaltet das Projekt C-Series ab. Danach übernimmt die Provinz Québec die Hälfte des neuen Unternehmens. Zuvor wird kräftig aufgeräumt.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Die Börse hat immer Recht, so zumindest die Theorie des effizienten Marktes. Und wenn man ihr folgt, dann hat Bombardier in den vergangenen 15 Jahren einen miserablen Job gemacht. Die Aktie des kanadischen Mischkonzerns verlor seit ihrem Höchststand im Jahr 2000 94 Prozent ihres Wertes. Schuld daran ist vor allem das Projekt C-Series der Bombardier-Luftfahrtsparte. Laufende größer werdenden Verzögerungen und überbordende Entwicklungskosten von inzwischen geschätzt 5 Milliarden Dollar rissen ein immer tieferes Loch in Bilanz und Erfolgsrechnung.

Vor ein paar Monaten beschloss Bombardier deshalb, drastische Maßnahmen zu ergreifen. Zuerst suchte man einen Käufer für die Eisenbahnsparte, um sich Geld zu besorgen und die C-Series sicher ins Ziel zu bringen. Doch es fand sich bislang kein Abnehmer. Dann sprachen die Kanadier mit Airbus über eine Beteiligung am C-Series-Programm. Doch die Europäer winkten ab. Selbst Erzrivale Embraer soll angefragt worden sein. Nun aber fand Bombardier doch noch einen Retter. Die Provinz Québec investiert 1 Milliarden Dollar in das Projekt C-Series.

C-Series braucht wohl noch zwei Milliarden

Konkret wird Bombardier das C-Series-Programm in ein eigenständiges Unternehmen auslagern. An ihm werden dann der kanadische Konzern 50,5 Prozent und die Provinz Québec 49,5 Prozent beteiligt sein*. Der Schritt soll am Donnerstag (29. Oktober) offiziell bekannt gegeben werden. Die Regierung würde also auch die Hälfte der Entwicklungskosten tragen, welche bis zum Start der Massenproduktion noch nötig sind. Sie werden von Experten auf rund 2 Milliarden Dollar geschätzt.

Zuerst aber muss Bombardier noch die Bilanz bereinigen. Der Großteil der Entwicklungskosten für die C-Series werde abgeschrieben, so Reuters. Zugleich muss der Konzern in einen sauren Apfel beißen und die Entwicklung des neuen Businessfliegers Learjet 85 ganz einstellen und da nochmals das gesamte investierte Geld abschreiben. Das Projekt war im letzten Frühling nur auf Eis gelegt worden. Insgesamt sollen die Abschreibungen rund 4 Milliarden Dollar betragen.

Bombardier hat 18.000 Angestellte in Québec

Für Québec macht der Einstieg durchaus Sinn. Bombardier beschäftigt rund 18.000 Menschen in der Provinz. Mit dem 2008 offiziell gestarteten C-Series-Programm griffen die Kanadier erstmals Airbus und Boeing von unten an. Die Varianten CS100 und CS300 bieten typischerweise 120 bis 140 Passagieren Platz. Das Flugzeug gilt als sehr effizient und sehr leise.

* Ergänzung vom 29. Oktober: Das Beteiligungsverhältnis wurde angepasst. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte von 50:50 berichtet.

Mehr zum Thema

ticker-bombardier-neu

Bombardier sichert sich Großauftrag über 50 Businessjets

ticker-bombardier-neu

Saab bestellt zwei Bombardier Global 6500 für Spezialmissionen

ticker-bombardier-neu

Bombardier Global 8000: Erstes Serienflugzeug in Endmontage

ticker-bombardier-neu

Bombardier verkauft zwei Challenger 650 nach Australien

Video

Passagiere auf der rechten Tragfläche: Sprangen aufs Vorfeld.
Kurz vor dem Abflug nach Manchester kam es an Bord einer Boeing 737 in Palma de Mallorca zu einer Brandwarnung. Die Crew löste eine Evakuierung aus – mit teils chaotischen Szenen. Mehrere Passagiere wurden verletzt.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
einweisen marshaller frankfurt
Von Vogelschlag-Kontrolle über Follow-Me-Fahrt bis Flugzeug-Einweisung: Auf dem Vorfeld des Flughafens Frankfurt bleibt keine Minute planbar. Wir waren mit Marius unterwegs – einem Mann, der seit 30 Jahren für Ordnung auf dem Asphalt sorgt.
Christopher Scheffelmeier
Christopher Scheffelmeier
Irkut-MS-21-Testflieger mit dem PD-14: Jetzt gibt es keine Alternative mehr zum russischen Triebwerk.
Gleich drei russische Flugzeugmodelle werden deutlich teurer als noch vor zwei Jahren erwartet. Mit dabei: die Yakovlev MS-21.
Timo Nowack
Timo Nowack