Die Falcon 900 nach dem Unfall in San Diego: Der Pilot hatte keine gültige Fluglizenz.

UnfallPilot ohne Lizenz setzt Businessjet ins Kiesbett

Vor zwei Jahren verunfallte eine Falcon 900 Ex nach dem Start in San Diego. Nun ist der Abschlussbericht zur Untersuchung erschienen. Der Pilot hatte keine Lizenz.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Wer in Deutschland ohne gültige Fahrerlaubnis Auto fährt, begeht eine Straftat und riskiert eine hohe Geldstrafe oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr. Wer ein Flugzeug ohne die erforderliche Erlaubnis fliegt, verstößt schwer gegen das Luftfahrtrecht und kann ebenfalls mit einer Haftstrafe belegt werden.

Zu zehn Monaten Haft und einer Geldstrafe von 5500 Dollar wurde vor einigen Jahren in den USA ein Mann verurteilt, der zwei Passagierflüge ohne eine gültige Pilotenlizenz durchführte. Die Luftfahrtbehörde FAA hatte vorher all seine Genehmigungen widerrufen.

Keine Lizenz seit zwei Jahren

Deutlich höher wird wohl die Strafe für einen US-Piloten ausfallen, dem ebenfalls alle Pilotenlizenzen wegen Fälschung von Logbucheinträgen und Aufzeichnungen entzogen wurden - und der am 13. Februar 2021 am Montgomery-Gibbs Executive Airport im kalifornischen San Diego mit einer Falcon 900 verunfallte. Zu dem Zeitpunkt war der Pilot schon zwei Jahre ohne gültige Lizenz unterwegs, berichtet das Portal Aerotime.

Zusammen mit dem Co-Piloten wollte er die Falcon mit dem Kennzeichen N823RC von San Diego nach Hawaii fliegen. An Bord der Maschine waren zwei Passagiere und ein Flugbegleiter. Das Flugzeug überrollte beim Start das Ende der Piste und krachte auf eine Kiesfläche, wodurch alle drei Fahrwerke abgerissen wurden. Verletzt wurde niemand.

Zu langsam und zu schwer

Laut dem am 29. Juni veröffentlichten Abschlussbericht der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB sollen mehrere Gründe zu dem Unfall geführt haben. Zum einen soll das tatsächliche Abfluggewicht rund 1,3 Tonnen über dem maximalen Abfluggewicht (MTOW, Maximum Take-Off Weight) gelegen haben. Dadurch soll die Falcon auch falsch getrimmt gewesen sein.

Zudem zeigen Daten des digitalen Flugdatenschreibers, dass der Kapitän versuchte, mit einer zu niedrigen Rotationsgeschwindigkeit zu starten. Letztlich brach er den Start ab, versuchte noch zu bremsen und rutschte ins Kiesbett.

Auch Co-Pilot hatte kaum Erfahrung

Pilot und Co-Pilot sollen beide bei dem Eigentümer der Maschine angestellt gewesen sein. Der Co-Pilot war zwar im Besitz einer gültigen Fluglizenz und auch Musterberechtigung für die Falcon, hatte in dem Flieger aber erst 16 Stunden Flugerfahrung. Der Pilot dagegen hatte noch nie eine Musterberechtigung für das Flugzeug besessen. Er hatte kurz vor dem Unfall erst die Ausbildung für die Maschine begonnen.

Die NTSB kommt zu dem Ergebnis, dass auch die mangelnde Kontrolle des Kapitäns zu dem Unfall beitrug. Es fehlte an «ordnungsgemäßer Zertifizierung und mangelnder Flugerfahrung der Besatzung mit der Flugzeugmarke und dem Flugzeugmodell».

Mehr zum Thema

Simulator von Lufthansa Aviation Training: Vieles lässt sich auch hier erledigen.

Wie behalten Piloten beim Grounding ihre Lizenz?

Schubhebel: Nicht immer legen in Pakistan hier befähigte Menschen hand an.

Piloten schickten Freunde zu Prüfungen

Cockpit eines A340: Der Arbeitsplatz von William C.

Pilot flog 25 Jahre mit gefälschten Papieren

Die Boeing Spearman aus dem Jahr 1949 vor dem Unfall: Das Flugzeug kollidierte mit einer Windkraftanlage.

Warum ein historischer Doppeldecker mit einer Windkraftanlage kollidierte

Video

Ilyushin-Chefs Daniil Brenerman vor der Il-114-300: Das erste Flugzeug hat jetzt die Kabinenausstattung bekommen.
Im kommenden Jahr soll Russlands neuer Regionalflieger zertifiziert werden. Nun zeigt Hersteller Ilyushin erstmals, wie es im Innern der Il-114-300 aussehen wird.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Weihnachtsspot 2025 von Aena: Elfen spielen eine zentrale Rolle.
Weihnachtsfilme sollen berühren – nicht verkaufen. Erfolgreich sind jene Fluglinien und Flughäfen, die Emotionen wecken, ohne ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren. Wer das 2025 schafft - und wer nicht.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Boeing 737-800 vom KLM: Die PG-BXK wird zerlegt.
Rund 25 Jahre war die Boeing 737-800 mit der Kennung PH-BX für die niederländische Nationalairline unterwegs. Nun wird sie zum Ersatzteilspender - als Premiere für KLM.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies