Letzte Aktualisierung: um 23:10 Uhr

Nach Putschversuch

Pegasus Airlines will ersten A320 Neo erst später

Eigentlich wollte die türkische Billigairline diese Woche den ersten Airbus A320 Neo übernehmen. Wegen der politischen Ereignisse verschiebt Pegasus Airlines aber die Übergabe.

Es ist die größte Bestellung,, die es je von einer türkischen Airline gab. Die Billigairline Pegasus Airlines beglückte Airbus vor dreieinhalb Jahren mit einer Order über 75 Flieger der A320-Neo-Familie. Zusätzlich sicherte sich die Gesellschaft Optionen auf 25 weitere der Jets. Am Dienstag (19. Juli) hätte Pegasus das erste Flugzeug übernehmen sollen.

Doch dazu kommt es nicht. Schuld ist der gescheiterte Putschversuch von vergangenem Freitag. Aufgrund der «fürchterlichen und unvorhergesehenen Ereignisse» habe man die Feierlichkeiten zur Übergabe des ersten A320 Neo an Pegasus Airlines abgesagt. Der Entscheid sei gemeinsam getroffen worden, so Airbus in einer Stellungnahme. Ein neues Datum für die Übernahme wurde nicht genannt.*

Mehr Passagiere

Dass Pegasus die Flieger übernehmen wird, daran bestehen wenig Zweifel. Die Fluggesellschaft hat sich einem strammen Wachstumskurs verschrieben. Trotz lahmender Konjunktur in Europa und der sich verschlechternden Sicherheitslage in der Türkei konnte sie die Zahl der Passagiere 2015 um 13 Prozent auf 22,3 Millionen steigern. Der Vorsteuergewinn kletterte um 34 Prozent auf 182.4 Millionen Lira (umgerechnet 56 Millionen Euro).

So sollte es auch weitergehen. Für 2016 plant Pegasus erneut mit einem zweistelligen prozentualen Wachstum. Angesichts der neuesten Ereignisse – dem Anschlag von Istanbul Atatürk und dem Putschversuch – dürfte dieses Ziel allerdings schwieriger erreichen zu sein.

Airbus-Einheitsflotte

Heute bedient Pegasus 99 Ziele in 39 Ländern. Die Fluglinie besitzt eine Flotte von 70 Flugzeugen, 58 Boeing 737-800 und 12 Airbus A320. Mit dem Kauf von bis zu 100 A320 Neo wird die türkische Airline zu einer Airbus-Einheitsflotte wechseln.

* Ergänzung vom 19. Juli: Pegasus hat inzwischen den A320 Neo übernommen – ohne Feier und entgegen der eigenen Kommunikation.