Passagiere verlassen die Boeing 777 von British Airways: Viele nahmen ihr Gepäck mit.

Handgepäck bei EvakuierungPassagiere werden bei Unfällen Risikofaktor

Der Brand einer Boeing 777 von British Airways in Las Vegas zeigte: Passagiere verhalten sich bei einer Evakuierung oft fahrlässig und nehmen Handgepäck mit. Sie gefährden damit sich und ihre Mitreisenden.

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Für die Insassen der Boeing 777-200 von British Airways war es ein Schockmoment. Beim Startvorgang fing ein Triebwerk Feuer. Die Crew öffnete die Türen und befahl den Passagieren, die Maschine über die Notrutschen zu verlassen. Dabei verletzten sich 14 Menschen leicht. Alles in allem ging der Zwischenfall also glimpflich aus. Doch es hätte schlimmer kommen können. Denn anhand von Videos und Bildern des Zwischenfalls zeigt sich erneut ein Problem, das einen Vorfall wie den von Las Vegas gefährlicher machen könne als er ist.

Passagiere beachten die Anweisungen der Crew offenbar nicht. Denn in Las Vegas sieht man einige Reisende, die sich mit ihrem Handgepäck vom brennenden Flieger entfernen. Teilweise ziehen die Passagiere sogar Rollkoffer hinter sich her. Ähnliches war bei der Bruchlandung des Turkish-A330 in Kathmandu oder auch der MD-88 von Delta Air Lines in La Guardia zu beobachten. Reisende packen noch schnell ihre Dinge, bevor sie das Flugzeug verlassen.

Just hitting what I have experienced today seriously scary stuff#BA2276 pic.twitter.com/tUBJ57pzpP

— Dominic Worthington (@DomworthNo1) 9. September 2015

Es geht um wenige Sekunden

Die Sicherheitsanweisungen lauten anders: Im Notfall muss man seine persönlichen Sachen zurücklassen. Das Öffnen von Gepäckfächern und das Hervorkramen von Gepäck unter dem Sitz kann wertvolle Sekunden kosten. Und die entscheiden manchmal über Leben und Tod. Ein Passagierflugzeug muss in 90 Sekunden geleert sein, so die Vorschriften. Sie basieren darauf, dass es danach gefährlich werden kann.

Dieses Verhalten kann auch aus anderen Gründen gefährlich sein. Ob nun eine Tasche hängenbleibt und so Knochen bricht, ob ein schweres Gepäckstück aus dem Fach fällt und jemanden bewegungsunfähig macht oder ob Wodkaflaschen zerbrechen und sich die entflammbare Flüssigkeit auf dem Boden verteilt – all das kann Todesopfer zur Folge haben.

Flugbegleiter müssen klarer informieren

Die Hersteller sind gefordert. In Ihren Evakuierungsübungen ist nicht mit einbezogen, dass Passagiere sich in derartigen Situationen irrational verhalten können. Das, so fordern Branchenvertreter, solle sich ändern. Auch die Flugbegleiter sollten eindrücklicher darauf hinweisen, dass man sein Gepäck zurücklassen muss – auch, wenn die Evakuierung schon im Gange ist. Denn steter Tropfen höhlt bekanntlich den Stein.

Erkannt hat man das Problem offenbar. «Uns ist klar, dass die Passagiere spannenderes kennen als die Sicherheitsanweisungen», berichtet einer von ihnen anonym. «Doch nicht aufpassen darf nur, wer die Regeln kennt.» Wenn ein Passagier wegen Missachtung dieser Anweisungen sich und andere gefährde, dann sei das zum einen tragisch. «Aber wir haben auch das Gefühl, dass wir versagen.»

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