Letzte Aktualisierung: um 20:33 Uhr

Neue isländische Airline

Niceair muss nach Fauxpas leer aus London zurückfliegen

Direkt beim ersten Flug ging alles schief. Da im Zusammenhang mit dem Brexit Genehmigungen fehlten, konnte die neue Fluggesellschaft Niceair keine Reisenden von London nach Island bringen.

Von Europa aus in den Norden Islands – ohne Umsteigen in Keflavik. Das ist das Geschäftsmodell von Niceair. Doch ausgerechnet beim ersten Flug ins Vereinigte Königreich hat das nicht geklappt. Auf dem Hinflug nach London-Stansted lief zwar noch alles nach Plan. Doch von dort flog Airbus A319 statt mit Reisenden an Bord leer zurück nach Island.

Die Passagierinnen und Passagiere wurden auf andere Flüge umgebucht. Und statt an den Flughafen Akureyri im Norden des Landes flogen sie ab London-Stansted doch zum Flughafen Keflavik bei der Hauptstadt Reykjavik. In der Folge hat die neue virtuelle isländische Airline die Ticketverkäufe für Flüge ins Vereinigte Königreich eingestellt.

Fehlende Genehmigungen

Die Airline spricht von Problemen, die mit dem Brexit zu tun hätten als Grund. Offenbar hat Niceair keine Genehmigung, Reisende aus dem Vereinigten Königreich nach Island zu fliegen, schreibt der isländische Rundfunkanbieter Ruv. Sowohl isländische als auch britische Behörden arbeiteten jetzt an einer Lösung des Problems, heißt es.

Doch bis die gefunden wird, fliegt der Airbus A319, derzeit das einzige Flugzeug der Niceair-Flotte, nur nach Kopenhagen. Die Flüge in die dänische Hauptstadt heben zwei Mal wöchentlich ab. In Kürze soll auch Teneriffa als Ziel hinzukommen.

Virtuelle Airline

Niceair ist eine virtuelle Airline. Das heißt: Sie hat keine eigenen Flieger und kein fliegendes Personal. Der Airbus A319 flog einst für Air Berlin, und gehört inzwischen Hifly Malta, die ihn im Wet-Lease für Niceair betreibt.

Zuerst hätte die Fluggesellschaft  N-Ice Air heißen sollen, bis man sich für Niceair entschied. Das klingt nicht nur nett, sondern ist auch Programm. Nice steht für Northern Iceland, also Islands Norden.