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Eastern Airlines

Neuling will drei Mal so viele Boeing 777 wie Lufthansa Cargo

Die amerikanische Eastern Airlines steigt neu ins Frachtgeschäft ein. Allerdings nicht nur mit fünf oder zehn Flugzeugen. Sie will gleich 35 Boeing 777 zu Cargojets umbauen.

Pandemie und Onlinehandel geben dem Luftfrachtgeschäft ordentlich Schub. So ist innerhalb der Lufthansa-Gruppe die Tochter Lufthansa Cargo auch gerade der Klassenprimus, wie Konzernchef Carsten Spohr erst Anfang der Woche betonte.

So hat Lufthansa Cargo auch ihre Flottenpläne aufgestockt. Mittlerweile bekommt sie mindestens zwei Airbus-A321-Umbaufrachter und vor allem elf Boeing 777 F. Doch was schon nach einer stattlichen Zahl von «Triple Seven»-Frachtern klingt, erscheint nun doch wenig im Vergleich zu dem, was eine kleine Fluggesellschaft aus den USA vorhat.

35 Boeing 777 als «Ausgangsmaterial» für Umbauten

Eastern Airlines kündigt an, einen Frachtableger namens Eastern Air Cargo zu gründen. Man habe sich 35 Boeing 777 gesichert, teilt die Fluggesellschaft mit. Diese sollen als «Ausgangsmaterial» für eine Umrüstung von Passagier- zu Cargojets dienen.

Ziel sei es, Expressfracht aus dem E-Commerce-Sektor nonstop zwischen Asien und den USA zu befördern, so Eastern Airlines weiter. Schon im ersten Quartal 2022 soll es losgehen. «Unsere bahnbrechende Umrüstungsmethode ist speziell auf die Bedürfnisse von Express-Paketfrachtkunden zugeschnitten», wirbt Airline-Chef Steve Harfst.

Auch im Passagiergeschäft bisher kein großer Name

Im vergangenen Jahr hat Eastern Airlines schon drei Boeing-777-Passagierjets erhalten, die allerdings geparkt sind. Ansonsten verfügt sie über einige mehr als 30 Jahre alte Boeing 767, allerdings sind auch diese Flugzeuge in letzter Zeit kaum abgehoben.

Gerade erst hat die Airline für September und Oktober Flüge von New York nach Guayaquil in Ecuador storniert. Auch Flüge zwischen Miami und Asuncion für November sagte sie ab. Ihre Europa-Flüge nach Sarajevo sind aufgrund von Covid-19 nicht mehr möglich.

Tochterunternehmen soll Umbau vornehmen

Wie wandelt sich also eine kleine, kaum aktive Passagierfluglinie zum Frachtriesen? Ein Hinweis könnte sein, dass Eastern Airlines ihre Jets nicht nur für Aufträge verchartern, sondern auch im Wet Lease und im normalen Leasing vermieten will. Sollte sie hinter den Kulissen schon mit einem großen Kunden wie etwa Amazon Air eine Vereinbarung getroffen haben, könnte das die große Zahl an Flugzeugen erklären, die sie anschaffen will.

Den Umbau von Passagier- zu Frachtfliegern will Eastern Airlines durch ihre Tochter Foxtrot Aero selber vornehmen. Geplant sind Umbauten von Boeing 777-200, 777-200 ER und 777-300. Sie sollen den Namenszusatz EF erhalten, was für Express Freighter steht.