Letzte Aktualisierung: um 18:27 Uhr

Trans States Holdings storniert

Mitsubishi verliert Auftrag über bis zu 100 Jets

Herber Rückschlag für den japanischen Hersteller: Die Muttergesellschaft von drei Regionalfluglinien in den USA bestellt ihre Mitsubishi Spacejets ab.

Die Trans States Holdings versammelt unter ihrem Dach drei Regionalfluglinien: Compass Airlines, Go Jet Airlines and Trans States Airlines. Für sie orderte sie 2009 insgesamt 50 Exemplare des Mitsubishi Regional Jet und sicherte sich Optionen für 50 weitere der Flieger. Am Donnerstag (31. Oktober) gab der Flugzeugbauer jedoch bekannt, dass der Kunde die Bestellung storniert hat.

Als Grund für die gestrichene Order nennt Mitsubishi, dass der Flieger, der mittlerweile Spacejet heißt, in der Variante M90 nicht den Anforderungen der Vereinigten Staaten entspreche. Man versuche nun, Trans States von einer Order des Spacejet M100 zu überzeugen, der alle Anforderungen erfülle, sagte Mitsubishi-Aircraft-Präsident Hisakazu Mizutani. «Als wir den Vertrag mit Trans States abgeschlossen haben, war der Ausblick auf den Regionalmarkt sehr anders. Die Scope Clause wurde nicht entschärft wie erwartet.»

Scope Clauses werden zum Problem

Bei den Scope Clauses handelt es sich um Regeln, die alle großen Fluglinien der USA mit ihren Pilotengewerkschaften ausgehandelt haben. Sie sollen den Einsatz von Wet-Lease-Anbietern begrenzen. Diese externen Airlines dürfen demnach nur eine bestimmte Anzahl von Jets für ihre großen Kunden betreiben und auch nur solche bis zu einer individuell festgelegten Größe. Doch die Scope Clauses sind dynamisch und ändern sich.

Man habe sich mittlerweile mit dem Spacejet M100 auf die Marktrealität in den USA eingestellt, sagte Mizutani weiter. Der Spacejet M100 ist trotz der höheren Zahl im Namen die kleinere Version des Spacjets. Er ist 34,5 Meter lang und fasst maximal 88 Passagiere. Der M90 bringt es auf 35,8 Meter Länge und hat Platz für bis zu 92 Reisende.

Nur noch 163 Jets fest bestellt

Dass Trans States die Order storniert hat, anstatt auf den M100 umzusteigen, ist kein gutes Zeichen für Mitsubishi. Besonders, nachdem es erst kürzlich Berichte gab, laut denen sich die Erstauslieferung des Flugzeuges erneut zu verzögern droht. Gemäß der Nachrichtenagentur Reuters bleiben Mitsubishi nun feste Aufträge für 163 Exemplare des Spacejets, dazu kommen Optionen.