Die neuste Analyse der Suchgruppe zum Absturzort: Je röter der Bereich, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass dort MH370 liegt.
Ermittlungsbericht

MH370 wurde wohl zum Geisterflug

Lange hat man nichts mehr von den Ermittlern zum Fall MH370 gehört. Nun hat die australische Behörde ATSB neue Erklärungen zum Verschwinden der Boeing 777 von Malaysia Airlines.

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Viele dachten, es sei der Durchbruch, als vor einigen Monaten ein Flugzeug-Wrackteil auf der Insel La Reunion angeschwemmt wurde. Schnell kam die Bestätigung, dass der Flügelteil höchstwahrscheinlich von der Boeing 777 von Malaysia Airlines stammte, die vor inzwischen mehr als eineinhalb Jahren spurlos verschwand. Doch der Durchbruch kam nicht. Noch immer bleibt der Fall von Flug MH370 ein Rätsel. Die Ermittler aus Australien haben aber nun einen neuen Bericht veröffentlicht. Und der erklärt ziemlich deutlich, was man für die wahrscheinlichste Unfallursache hält.

Grundlage ist eine Neudefinition des Suchbereichs unter Wasser. Aufgrund aller verfügbaren Daten wie Radarinformationen, Wetterdaten, Bauart des Fliegers und Satelliteninformationen haben die Experten des Australian Transport Safety Bureau ATSB den Suchbereich neu definiert. Gleichzeitig haben sie aber auch erklärt, was sie für die wahrscheinlichste Absturzursache halten: MH370 wurde zum Geisterflug, nachdem die Energiezufuhr zu wichtigen Instrumenten unterbrochen worden war.

Piloten von MH370 entlastet

Was genau passiert ist, bleibt unklar, bis das Wrack gefunden wird. Doch die Ermittler des ATSB vermuten, dass innerhalb eines Zeitfensters von 56 Minuten nach dem letzten Kontakt der Crew mit den Lotsen die Energiezufuhr zu wichtigen Instrumenten abbrach – Instrumenten, die die Piloten brauchen, um das Flugzeug zu steuern. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Crew panisch versuchte, wieder Kontrolle über den Flieger zu gewinnen. Ohne Erfolg. Dass einer der Piloten den Flieger absichtlich zum Absturz brachte, schließen sie inzwischen so gut wie aus.

Vier mögliche Gründe nennen die Ermittler für den Stromausfall. Zum einen habe dieser durch Schaltfehler im Cockpit ausgelöst werden können, als die Piloten die Schalter an der Decke bedienten. Auch möglich sei, dass der Notstrom durch irgendeinen Vorfall eingeschaltet wurde und so andere Vorgänge im Cockpit verhinderte. Nicht weiter definierte technische Probleme nennen die Ermittler ebenfalls. Und nicht zuletzt halten sie für möglich, dass jemand sich an der Stromversorgung unterhalb des Cockpits zu schaffen gemacht hat.

Nach 7:38 Stunden der Absturz

Was auch immer der Grund war – der Flug, der eigentlich nur etwas länger als fünf Stunden dauern sollte, zog sich schließlich laut dem Bericht 7:38 Stunden hin – bis dem Flieger das Kerosin ausging und er ins Meer stürzte. Sie glauben, dass zuerst das eine Triebwerk stoppte, nach 15 Minuten das zweite. Interessant an dem Stromausfall ist, dass er nicht alle Instrumente betraf. Für die Definition des Suchbereichs nutzten die Ermittler Satelliten-Pings – Signale, die vom Flieger in regelmäßigen Abständen automatisch abgegeben werden. Diese wurden trotz Stromausfall weiter gesendet.

Experten versuchen nun, diese Informationen zu interpretieren. Eine Theorie, die viele Piloten für wahrscheinlich halten, ist ein Feuer unter dem Cockpit. Es könnte gewisse Systeme außer Gefecht gesetzt haben. Das würde auch erklären, warum die Pings weiter abgesandt wurden. Die Elektrik, die dafür zuständig ist, befindet sich über Kabine und Cockpit und nicht darunter.

Neuer Suchbereich

Aufgrund dieser Ergebnisse haben die Ermittler nun den neuen Suchbereich festgelegt. Er ist im Vergleich zu früheren Regionen kleiner. Findet sich dort tatsächlich das Wrack der verschollenen Boeing 777, wird hoffentlich bald eines der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte aufgeklärt.

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