Ein Dreamliner von Lufthansa: Der Konzern hat ambitionierte Klima-Ziele.
Economy Green und Business Green

Lufthansa, Swiss, Austrian und Co. führen Ökotarife ein

Die Lufthansa-Gruppe führt bei den meisten ihrer Airlines zwei neue Tarife ein. Beide beinhalten eine vollständige Kompensation des CO2-Austoßes. Eurowings erhält allerdings keine «Green Fares».

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Wer fliegt, muss damit leben, dass dies dem Klima schadet. Auch wenn es immer mehr Nachhaltigkeitsinitiativen bei Fluggesellschaften gibt. Die Lufthansa Group will das selbst gesteckte Ziel, bis 2030 die netto CO2-Emissionen um die Hälfte im Vergleich zu 2019 zu drücken, durch verschiedene Bausteine erreichen.

Dazu gehören unter anderem die Flottenerneuerung, die Forderung und Einführung des Single Europe Sky, sprich die Schaffung eines einheitlichen europäischen Luftraums, was Umwege vermeiden würde. Eine weitere Möglichkeit betrifft die Kunden:innen der Airline-Gruppe. Denn diese sollen den CO2-Ausstoß ihrer Flüge kompensieren.

Lufthansa Group führt Green Fares ein

Genutzt wird diese Option allerdings selten. Aktuell liegt die Zahl der kompensierten Flüge in der Lufthansa-Gruppe bei unter 2 Prozent. Das sei aber eine Steigerung gegenüber den 0,1 Prozent, die es vor der Implementierung des Kompensationstools Compensaid in den Buchungsprozess gab, heißt es von Lufthansa.

Um mehr Reisende zum Kompensieren zu bewegen, führt der Konzern zwei neue Tarife ein, sogenannte Green Fares. Ab 15. Februar können Reisende neben den bekannten Tarifen Light, Classic, Flex und Business auch die neuen Öko-Tarife Economy Green und Business Green buchen. Eingeführt werden sie bei Lufthansa, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Swiss, Edelweiss, Eurowings Discover und Air Dolomiti.

Erst im Massenmarkt

Die neuen Tarife sind allerdings erst Mal nur auf allen Strecken im Europa- und Nordafrikaverkehr verfügbar, wie Konzernvorstand Harry Hohmeister in einem Pressegespräch ausführt. Die Europa-Strecken bilden mit 730.000 Flügen im Jahr den Massenmarkt der Gruppe, daher wollte man diesen zuerst angehen.

Beide Tarife beinhalten eine 100-prozentige Kompensation. Lufthansa setzt dabei auf eine 20 Prozent-Quote an nachhaltigem Flugtreibstoff (Sustainable Aviation Fuel, SAF) und einen 80-prozentigen Ausgleich durch Klimaschutzprojekte.

SAF-Beimischung garantiert

Christina Förster, Vorständin Markenführung und Nachhaltigkeit der Lufthansa Group, verspricht in einem Pressegespräch, dass der Konzern diese 20 Prozent auch erstmal allen Reisenden garantieren könne, da man sich diesbezüglich schon im vergangenen Jahr Optionen auf nachhaltigen Treibstoff gesichert habe. Außer der Konzern werde mit Buchungen überrannt, so Förster weiter.

Neben der Kompensation beinhalten die Tarife aber weitere Extras wie zusätzliche Meilen und mehr Flexibilität. Reisende müssen für die neuen Tarife recht tief in die Tasche greifen. In einem Beispiel kostet der Economy Flex Tarif (ohne Kompensation) 129 Euro. Der neue Economy Green Tarif wird mit 239 Euro angegeben. «Wir sind schon mit spürbaren Preissteigerungen unterwegs, aber das Produkt impliziert einfach einen gewissen Kostenanteil», so Harry Hohmeister auf Nachfrage von aeroTELEGRAPH.

Tests in Skandinavien

Lufthansa rechnet mit einer Buchungsrate von rund 2 Prozent, das sei das Ergebnis von Tests, die der Konzern zuvor in Skandinavien durchgeführt habe, so die Lufthansa-Manager. «Je nach Saison hätten in Skandinavien schon zwischen 2,5 und 3,5 Prozent der Reisenden die Tarife genutzt», führte Christina Förster aus. Zusammen mit dem bisherigen Kompensationsangebot hofft die Gruppe, die Kompensationsquote mittelfristig auf 5 Prozent steigern zu können.

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