Es gab zuletzt drei Angaben dazu, wann Boeing die erste 777X ausliefern wird. Der Hersteller hatte den Termin vergangenen Sommer auf 2022 geschoben, im November dann aber vage erklärt, es könne noch später werden. Lufthansa hielt zumindest offiziell unverändert daran fest: «Die Auslieferung der ersten 777-9 an Lufthansa ist für das erste Halbjahr 2022 geplant.»
Drittens sagte Tim Clark, Präsident vom zweiten 777X-Erstkunden Emirates kürzlich, es «könnte 2022 sein, könnte 2023 sein, es könnte sogar noch länger dauern». Jetzt ist der Termin auch ganz offiziell erneut deutlich nach hinten gerückt. «Boeing geht nun davon aus, dass die erste 777X-Auslieferung Ende 2023 erfolgen wird», schreibt der Flugzeugbauer am Mittwoch (27. Januar) in einer Mitteilung.
Einige Airlines vielleicht froh
Als Gründe nennt Boeing «eine aktualisierte Einschätzung der globalen Zertifizierungsanforderungen» sowie «die jüngste Einschätzung zu den Auswirkungen von Covid-19 auf die Marktnachfrage sowie Gespräche mit Kunden hinsichtlich des Zeitplans für die Flugzeugauslieferung». Offenbar wurde im Zuge der Wiederzulassung der Boeing 737 Max klar, dass nun auch die Zulassung der 777X länger dauern wird. Zugleich gab Boeing bekannt, für das Programm eine Rückstellung von 6,5 Milliarden Dollar gebildet zu haben.
Lufthansa geht in sich
Sie will mit der 777-9, der größeren der beiden 777X-Varianten, eigentlich ihre neue Business Class einführen. «Als einer der Erstkunden sind wir im ständigen Austausch mit Boeing und stellen uns auf die neue Situation ein. Welche Auswirkungen der neue Zeitplan auf die Einführung unserer neuen Business Class hat, muss sich erst noch zeigen», erklärt ein Lufthansa-Sprecher.