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Easa mahnt

Lange Standzeiten während Corona können Probleme machen

Hunderte von Flugzeugen waren für lange Zeit eingelagert. Werden sie vor der Wiederinbetriebnahme nicht genauestens geprüft, kann das zu Problemen führen, warnt die europäische Luftfahrtbehörde Easa.

Sie standen auf Vorfeldern, Rollwegen und mitunter auch Pisten: Fast 7200 Flugzeuge wurden im April 2020 europaweit geparkt, nachdem der Ausbruch der Covid-19-Pandemie den Flugverkehr hatte zusammenbrechen lassen. Im Sommer reduzierte sich die Zahl der ungenutzten Flieger auf rund 3500, um im Winter wieder auf fast 5000 anzusteigen. Das zeigen Zahlen von Eurocontrol.

Jetzt holen die europäischen Airlines wieder Flugzeuge von den Parkplätzen. Alleine seit Mai wurden mehr als 800 Fliege reaktiviert. Die europäische Luftfahrtbehörde Easa mahnt Fluggesellschaften aber, dabei besonders vorsichtig zu sein.

«Alarmierender Trend»

Man habe «einen alarmierenden Trend bei der Anzahl von Berichten über unzuverlässige Geschwindigkeits- und Höhenangaben während des ersten Flugs […] festgestellt», schrieb sie schon im vergangenen August, als erstmals im größerem Stil Flugzeuge zurückgeholt worden waren. Dies habe zu einer Reihe von abgebrochenen Starts und Flugabbrüchen geführt, so die Easa. Schuld daran ist die Standzeit.

Sie könne dazu führen, dass sie sogenannten Pitotrohre oder Pitotsonden trotz Abdeckung verstopfen – weil Staub eindringt oder sich Insekten einnisten. Diese kleinen Rohre messen die Geschwindigkeit. Kann keine Luft mehr in sie strömen, können  auch keine korrekten Angaben mehr liefern. Es sei deshalb enorm wichtig, vor der Wiederinbetriebnahme genau darauf zu achten, so die europäische Luftfahrtbehörde. Auch andere solche Messgeräte könnten Probleme machen.

«Reine Vorsichtsmaßnahme»

In der Folge ordnete die Easa weitere Untersuchungen an. Und dabei fand man heraus, dass das Problem verunreinigter Pitotsonden die Stabilität beim Start beeinträchtigen kann. Das haben Computersimulationen ergeben. Im Flug ist das jedoch noch nie passiert.

Dennoch forderte die Easa Betreiber von Flugzeugen der Airbus-A320-Familie auf, ihre Handbücher anzupassen und die zurückgeholten Flugzeuge genau zu prüfen, wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt. Das sei eine reine Vorsichtsmaßnahme.