Letzte Aktualisierung: um 11:30 Uhr

Interlining

KLM und Skywork arbeiten zusammen

Von Bern nach Montreal oder Peking fliegen? Das wird bald einfacher. KLM und die Regionalairline Skywork arbeiten neu zusammen.

Regionalairlines haben es schwer. Ohne Partner bleibt ihr Angebot immer beschränkt. Deshalb suchen die meisten von ihnen eine große Fluggesellschaft, mit der sie Anschluss via ein Drehkreuz auf Flüge in alle Welt gewährleisten können. Auch Skywork Airlines hält schon länger nach einem guten Kooperationspartner Ausschau. Nun hat die Schweizer Regionalairline einen gefunden.

Wer nämlich im Dezember einen Flug von Bern nach Montreal sucht, der wird bei Buchungsportalen und KLM fündig. Die niederländische Fluglinie offeriert eine Umsteigeverbindung mit Skywork Airlines und KLM via Amsterdam. Der Transfer in Schiphol beträgt 1:45 Stunden. Auch ein Flug von Bern nach Peking ist buchbar – mit 1:05 Stunden Transferzeit in Amsterdam und Weiterflug mit KLM-Partner China Southern. Innerhalb von Europa lassen sich ebenfalls solche Verbindungen finden.

Erweitertes Angebot

«Wir gehen mit KLM eine Interlining-Partnerschaft ein», bestätigt ein Sprecher der Regionalairline Recherchen von aeroTELEGRAPH. Für Skywork ist das besonders wichtig. Denn BMI fliegt seit bald zwei Jahren zwischen Bern und München. Die britische Konkurrentin dienen als Zubringer für Lufthansa. Berner Passagiere können in der bayerischen Hauptstadt aus Lufthansa-Netz umsteigen. Dieser unterscheidende Vorteil fällt nun weg.

Interlining ist die schwächste Kooperationsform zweier Fluggesellschaften. Sie verpflichten sich dadurch, Flugtickets gegenseitig zu akzeptieren. Die Passagiere profitieren von der Möglichkeit, einmal buchen und Gepäck durchchecken zu können. Die Airlines können ihrerseits das Angebot erweitern und Fluggästen zusätzliche Umsteigeverbindungen anbieten. Skywork fliegt derzeit vier Mal pro Woche nach Amsterdam, einer Frequenzerhöhung auf kommenden Sommer ist angedacht.

Ein bekannter Name in Bern

Mit KLM ist ein Name in Bern wieder präsent, der am Flughafen bereits mehrmals auf- und auch wieder abgetaucht war. Ab 1996 arbeitete der damalige Heimanbieter Air Engiadina mit KLM zusammen und flog täglich nach Amsterdam. Ab 1998 beteiligten sich die Niederländer sogar an der Schweizer Regionalairline. Diese änderte ihren Markennamen in KLM Alps. Die Nachfolgerin Swisswings versuchte sich ebenfalls mit KLM-Kooperation auf der Strecke in die Niederlande bis sie 2002 pleite ging.

Später flog Air Alps vorübergehend von Bern nach Amsterdam – wiederum in Zusammenarbeit mit KLM. Skywork glaubt, dass es dieses Mal anders wird. «Wir fliegen schon seit fünf Jahren nach Amsterdam» sagt der Sprecher, «das generiert Stammkunden». Zudem habe man in dieser Zeit Qualität und Zuverlässigkeit bewiesen.

Neue Strecken und Ziele

Es ist nicht alles, was neu wird bei Skywork. Die Fluglinie hat bei einer Strategieüberprüfung allgemein erkannt, dass sie wachsen muss. «Nach einer zweijährigen Konsolidierungsphase ist ein strukturiertes und gesundes Wachstum angesagt», schreibt sie. Mit «den bestehenden Mitteln und den Möglichkeiten des Marktes in Bern allein, könne man Skywork nicht nachhaltig betreiben.

Deshalb will die Fluglinie künftig in sogenannten Fokus-Städten ausbauen. Als Beispiel dazu dienen die bereits heute ab Basel geführten Strecken. So sollen zusätzliche Strecken und Ziele dazukommen.