Fracht in der Passagierkabine einer Boeing 747 von KLM: 150 Mitarbeiter haben an der Umsetzung des Cargo-in-Cabin-Projektes gearbeitet.
Schachteln statt Passagiere

KLM hat schon 100 Flüge mit Fracht in der Kabine absolviert

Auch die niederländische Fluggesellschaft setzte auf Fracht in der Kabine. Jetzt feierte KLM den 100. Flug.

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Die Corona-Krise hat gezeigt, dass innerhalb weniger Tage der weltweite Bedarf an Frachtflügen rapide zunehmen kann. Als Konsequenz setzten immer mehr Fluglinien ihre Passagierjets als Frachtflugzeuge ein, wobei auch Fracht in der Passagierkabine befördert wurde. Der Aufwand dafür war aber größer als gedacht, 150 Mitarbeiter haben bei KLM an der Umsetzung des Cargo-in-Cabin-Projektes gearbeitet. Vor wenigen Tagen feierte KLM den 100. Flug nach Shanghai, mit an Bord war Chef Pieters Elbers.

Um den lebensnotwendigen Transport von medizinischen Gütern während der Covid-19 Pandemie zu gewährleisten, mussten schnell Luftbrücken zwischen Europa und China geschaffen werden. KLM nahm die Chance war und setzte innerhalb weniger Wochen ein Cargo-in-Cabin Konzept um, bei dem Frachtpakete auf Passagiersitzen befördert werden, wodurch die dringend benötigten Kapazitäten rasch vergrößert werden konnten.

Jede Woche fliegen die Jumbos medizinische Güter

Durch das Frachtkonzept, das viele andere Fluglinien wie in etwa Austrian Airlines zu Beginn der Pandemie auf seinen Boeing 777 ebenfalls umsetzte, konnte einiges an zusätzlicher Frachtkapazität innerhalb kürzester Zeit geschaffen werden. Im Fall der von KLM eingesetzten Boeing 747-400 Combi, entsprach die zusätzlich geschaffene Frachtkapazität in etwa 40 Prozent des gesamten Frachtvolumens. Der zusätzliche Raum wurde genutzt, um die medizinische Versorgung der Niederlande und Europas gerade während des Lockdowns zu gewährleisten.

Inzwischen kommen drei zum Cargo-in-Cabin umgebaute Boeing 747 Combi bei KLM zum Einsatz. Jede Woche fliegen die Jumbos medizinische Güter wie OP-Handschuhe und Kittel zwischen Amsterdam und Shanghai, wobei die Ladung zu mehr als 90 Prozent aus Gesichtsmasken besteht. Insgesamt hat KLM seit Aufnahme des Betriebes im vergangenen April, mehr als 80.000 Kartons und mehr als 85 Millionen Gesichtsmasken zwischen Asien und Europa befördert. Für die rasche und unkomplizierte Abwicklung der Flüge wurde extra ein Pool von 60 Cargo-Handling-Agents geschult, wodurch sich die Anzahl der Flüge von zunächst drei, auf sieben wöchentliche Rotationen erhöhen ließ.

Zusätzliche Einnahmen

In Zeiten wo der Transport von Passagieren fast unmöglich schien, konnte KLM mit der Nutzung seiner Passagierflugzeuge für Frachtflüge, ein zusätzliches Einkommen generieren. Anlässlich des 100. Jubiläums eines Cargo-in-Cabin Fluges, ließ es sich KLM-Chef Pieters Elbers daher nicht nehmen, diesen persönlich nach Shanghai zu begleiten um einen Eindruck von den Leistungen seiner Mitarbeiter zu bekommen.

«Die Krise, die uns und den Luftverkehrssektor betrifft, ist beispiellos und KLM steht vor enormen Herausforderungen. Meiner Meinung nach symbolisiert das Cargo-in-Cabin- Konzept die Belastbarkeit, Kreativität und Flexibilität unserer Mitarbeiter, die Tag für Tag daran arbeiten, unser Geschäft am Laufen zu halten», sagte er danach. Jetzt werden die Boeing 747 Combi allerdings wieder außer Betrieb genommen. Am 25. Oktober findet der letzte Flug statt.

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