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Wet-Lease im Sommer

Jeden dritten Flug in Europa führt Swiss nicht selbst durch

Triebwerksprobleme und hohe Nachfrage zwingen die Lufthansa-Tochter dazu, im Sommer stark auf Wet-Lease-Airlines zu setzen. Doch die kämpfen wie Swiss mit Problemen.

Die Probleme mit den Triebwerken von Pratt & Whitney treffen auch Swiss. Die Lufthansa-Tochter muss deswegen drei, bald aber acht A320 Neo und A321 Neo am Boden lassen. Das sind fast zehn Prozent aller Flugzeuge.

Das könnte große Auswirkungen auf den Flugplan haben, hätte Swiss nicht die Möglichkeit, auf externe Hilfe zurückzugreifen, so Kommerzchefin Heike Birlenbach am Donnerstag (7. März) bei einer Pressekonferenz. «Ohne die Wet-Lease-Partner müssten wir auf den Interkontinentalstrecken die Kapazität um 15 Prozent reduzieren, weil Zubringer fehlen.» 

Helvetic mit größten Anteil

Daher wird Swiss weiter Flugzeuge und Crews anderer Airlines brauchen. Insgesamt gibt es davon drei. 34 Prozent der Europaflüge von Swiss werden im Sommerflugplan, der am 31. März beginnt, von anderen Fluglinien ausgeführt. Den größten Anteil daran hat Helvetic Airways. Die Schweizer Fluggesellschaft wird 20 Prozent der Swiss-Flüge übernehmen. Zwölf Prozent entfallen auf Air Baltic und zwei auf die Schwesterairline Edelweiss. 

Helvetic wird mit 14 Flugzeugen für Swiss im Einsatz sein, Air Baltic mit acht und Edelweiss mit einem. Das Ziel sei natürlich, die Wet-Lease-Quote zu reduzieren, so Birlenbach. «Aber wir werden auf Sicht planen.» Bei ungefähr 20 Prozent dürfte sich die Quote aber dennoch einpendeln. Denn: Die Airline möchte das Wet-Leasing auch nutzen, um die stärkere Saisonalität auszugleichen, welche man in der Luftfahrt spürt. 

Auch Helvetic und Air Baltic haben zu kämpfen

Paradox an der Situation: Auch Helvetic und Air Baltic haben wegen der Probleme mit Pratt & Whitney zu kämpfen. So musste Helvetic aus diesem Grund etwa erst gerade selbst vier Embraer E195-E1 hinzu leasen. Die 13-jährigen Flugzeuge werden voraussichtlich Anfang des zweiten Quartals zur Flotte stoßen. Hintergrund sind die Herausforderungen, die sich aus den Problemen mit den Triebwerken ergeben, hieß es.

Auch Air Baltic wird 2024 darauf angewiesen sein, Flugzeuge anderer Anbieter im Wet-Lease zu mieten, um den eigenen Flugplan aufrechtzuerhalten. Für Swiss sind Airbus A220 im Einsatz.