Im Januar gab sich Mohammad Mohammadi Bakhsh noch angriffslustig. Man werde Airbus und ATR verklagen, so der Chef der iranischen Luftfahrtbehörde. Die beiden europäischen Flugzeugbauer lieferten keine Ersatzteile an iranische Fluggesellschaften, obwohl dies im Kaufvertrag so vereinbart worden sei, lautete seine Begründung.
«Änderungen an den Vertragsbedingungen»
Jetzt wiederholt Bakhsh die Vorwürfe, gibt sich allerdings konzilianter. Airbus habe den Vertrag nicht eingehalten, so der Chef der Luftfahrtbehörde. Er spricht aber nicht mehr davon, den Flugzeugbauer zu verklagen.
Vielmehr erklärte er gemäß dem Fernsehsender Press TV, man müsse den Vertrag neu aushandeln. «Es sollte auf jeden Fall einige Änderungen an den Vertragsbedingungen geben, und mit diesen Änderungen werden wir den Vertrag aufrechterhalten und uns weiterhin an ihn halten», so Bakhsh gemäß der Nachrichtenagentur Ilna.
USA wollen nicht «ewig» warten
Im Hintergrund laufen zwar seit drei Monaten indirekte Gespräche zwischen dem Iran und den USA, an denen auch die Europäische Union beteiligt ist. Dabei geht es um eine Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015. Doch bisher gibt es keinerlei Anzeichen, dass sich die beiden Regierungen in ihren Positionen angenähert haben.
Präsident Joe Biden sagte kürzlich, die USA würden nicht «ewig» darauf warten, dass der Iran auf ihren Vorschlag zur Wiederbelebung des Abkommens reagiere. Die iranische Zusammenarbeit mit Russland macht die Aufhebung der Sanktionen angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine zudem unwahrscheinlich. Gleiches gilt für den vergangene Woche verübten Anschlag auf Schriftsteller Salman Rushdie, gegen den der damalige iranische Staatschef 1989 ein Todesurteil ausgesprochen hatte.