Pilot Shabahzi: Flugverbot wegen Engagement?

Iran zwingt Helden in die Rente

Houshang Shabahzi wurde durch eine spektakuläre Notlandung mit einer Iran-Air-Maschine berühmt. Nun will die Nationalairline ihn loswerden.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs

Eigentlich ist er ein Vorbild. Im vergangenen Jahr gelang dem Iran-Air-Piloten Houshang Shahbazi die Landung mit einer Boeing B727, bei der das vordere Fahrwerk nicht ausgefahren war. Die Leben von mehr als 100 Passagieren und Crew rettete er durch das fliegerische Kunststück (siehe Video unten). In der Folge engagierte sich der Pilot immer wieder dafür, dass der Westen die Sanktionen gegen den Iran lockert. Ausländische Unternehmen dürfen aufgrund des Embargos gegen den Mullah-Staat eigentlich keine Flugzeuge mehr an das Land verkaufen. Ersatzteile bekommen die Airlines ebenfalls nicht. Das macht Wartung und Instandhaltung der zum Teil fast vierzigjährigen Jets der iranischen Fluggesellschaften zu einer Herausforderung.

Shabazi versuchte unter anderem mit einer Online-Kampagne, gegen die Sanktionen vorzugehen. Viele Todesfälle infolge von Unglücken in der iranischen Luftfahrt seien auf schlechte Wartung und Instandhaltung zurückzuführen, argumentierte er. In einer Videobotschaft an US-Präsident Obama, die man auf dem Videokanal Youtube ansehen kann, bittet er diesen darum, die Sanktionen zu lockern und so Leben zu retten.

In die Rente gezwungen

Doch sein Engagement sieht man in seinem Heimatland offenbar gar nicht so gern. Man habe ihn mehrfach gebeten, damit aufzuhören, berichtet der Pilot iranischen Medien. Und eine Reise zum Uno-Menschenrechtsrat in Genf besiegelte dann offenbar sein Schicksal. Iran Air gab bekannt, dass der berühmte Pilot in Rente gehe – neun Jahre vor seinem eigentlichen Pensionsalter.

Man schließe ihn zu Hause ein und halte ihn vom Fliegen ab, weil er die iranische Luftfahrt als unsicher darstellte, beschwert sich dagegen der 56-Jährige Shahbazi. Doch er habe nichts falsch gemacht, habe sich nichts vorzuwerfen. Sein Land will er nicht verlassen, obwohl er mehrere Angebote aus Übersee erhielt. Er werde sich weiter für die Luftfahrtsicherheit seines Landes einsetzen.

Mehr zum Thema

Simorgh: Das Flugzeug soll die Fokker 27 der Luftwaffe ersetzen.

Iran arbeitet auf Zulassung der Antonov An-140-Kopie Hesa Simorgh hin

ticker yazd airlines

Iranische Luftfahrtbehörde stoppt Betrieb von Yazd Air

Airbus A300-600 von Iran Air: Zwei Maschinen des Typs fliegen noch.

Warum der Iran mehr Airlines hat als Deutschland, Frankreich und Großbritannien zusammen

ukraine international airlines iran ps752

Gerichtsurteil mit Signalwirkung für Airlines weltweit: Ukraine International haftet unbegrenzt für Abschuss von Flug PS752

Video

Boeing 777X: Stargast in Dubai.
Ein Messeauftritt ist kein Zufall, sondern das Ergebnis akribischer Vorbereitung. Boeing zeigt, was alles gemacht wird, bis die 777X in Dubai fliegen kann.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Visualisierung des ATSB: Es war wirklich sehr knapp.
Am Flughafen Melbourne entgingen zwei Passagierjets nur knapp Katastrophen. Die Flüge von Malaysia Airlines und Bamboo Airways starteten auf einer verkürzten Piste - und sehr knapp über einer Baustelle. Der Untersuchungsbericht offenbart nun, was genau geschah. Und das hat internationale Folgen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
dehnen im flugzeug
Ein Mann zeigt auf Instagram, wie ein eine Yoga-Übung in seiner Sitzreihe macht. Der Influencer Rafazea versucht es auch - und zeigt warum es nicht kappt.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies