Bei der Dating-App Tinder gibt es diese eine fiese Funktion. Zwar kann man mit jemandem ein Match haben - das heißt, dass beide einander attraktiv genug für ein mögliches erstes Date finden. Doch selbst das kann man durch ein Unmatch rückgängig machen, und der Kontakt und damit auch das Potenzial einer Beziehung endet. Etwa, wenn man beim ersten Date feststellt, dass es doch nicht passt. Air Europa droht genau das im Airline-Business.
Im Herbst 2019 gab die Iberia- und British-Airways-Mutter IAG bekannt, die spanische Air Europa zu übernehmen. Mit deren Mutterkonzern Globalia hatte man sich auf einen Preis von einer Milliarde Euro geeinigt. Doch dann kam Corona.
40 Millionen Euro Strafe akzeptabel
Doch nun zeigt sich IAG-Chef Luis Gallego «pessimistischer» im Hinblick auf ein Gelingen. «Wenn die Zahlen nicht stimmen, müssen wir uns zurückziehen», so Gallego laut der Nachrichtenagentur Efe. IAG sei in diesem Fall sogar bereit, die festgelegte Vertragsstrafe in Höhe von 40 Millionen Euro zu zahlen, um Air Europa nicht kaufen zu müssen.
Plan B liegt bei IAG schon bereit
Gallego erklärte weiter, die Lage sei mittlerweile sehr kompliziert. Es müssten gleich drei Faktoren stimmen: Die Auflagen der EU im Hinblick auf geforderte Routenstreichungen. Die Bedingungen der Regierung rund um den 475-Millionen-Euro-Kredit, den Air Europa erhalten hat. Und die Bedingungen des Mutterkonzerns Globalia.