Den Betrieb hat Air Europa zwar wieder gestartet. Dennoch ist die spanische Fluggesellschaft noch weit davon entfernt, ihr vorheriges Programm anzubieten. Denn dazu wütet die Corona-Krise in ihrem wichtigsten Zielgebiet Lateinamerika noch zu heftig.
Santo Domingo fliegt sie als einziges Fernziel drei Mal an, São Paulo und Quito zwei Mal. Bogotá, Buenos Aires, Lima, Medellín, Montevideo, San Pedro Sula und Santa Cruz dagegen fliegt Air Europa nur ein Mal pro Woche an. Und so fließen die Einnahmen bei der Fluglinie immer noch spärlich.
400 Millionen aus der Staatskasse
Auf der anderen Seite laufen Monat für Monat Rechnungen von Flugzeugleasingfirmen ein, die sich auf 25 bis 30 Millionen Euro summieren, wie die Zeitung Cinco Dias schreibt. Deshalb ist die finanzielle Lage der Airline extrem angespannt. Bis am 30. September muss sie frisches Kapital aufgetrieben haben, damit sie weiterfliegen kann, heißt es.
Wie Cinco Dias schreibt, ist Rettung aber in Sicht. Der Staat gewährt Air Europa Nothilfe. Zum einen wird die spanische Regierung der Fluglinie ein Darlehen über 201 Millionen Euro gewähren, bei dem sie neben einer fixen Zinszahlung auch am Unternehmenserfolg partizipiert. Zum anderen gibt er ein normales Darlehen über 199 Millionen Euro mit fixem Zinssatz, schreibt das Blatt.
Tieferer Preis für Übernahme
Offenbar drängt der Staat Air-Europa-Besitzerin Globalia, die reduzierte Offerte anzunehmen, damit die zahlreichen Verbindungen zu Lateinamerika bestehen bleiben. Diese hat sich bisher aber geziert. Ungeachtet dessen hat Air Europa bereits bekannt gegeben, die Flotte von derzeit 66 Fliegern um bis zu 14 auf nur noch 52 Flugzeuge zu reduzieren. Damit fällt etwa jede fünfte Maschine weg.