Flieger von Condor und Lufthansa Cargo: Bald wieder unter einem Konzerndach?

Übernahme-SpekulationenHat Lufthansa noch Interesse an Condor?

Der deutsche Ferienflieger mit der insolventen Konzernmutter braucht Hilfe. Noch vor wenigen Monaten wollte Lufthansa Condor übernehmen.

Top-Jobs

LBV Logo

Sachbearbeiter:in Luftaufsicht, Erlaubnisse

Flughafen BER
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in örtliche Luftaufsicht

Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Flughafen BER
TAA Logo

Flight Dispatcher / Flight Operations Officer (m/w/d)

Feste Anstellung
Ambulanzflüge
Österreich
Vollzeit
Top jobs
TAA Logo

Sales Desk Agent

Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Ambulanzflüge

Jahrzehntelang gehörte Condor zum Lufthansa-Konzern. Und im Frühjahr 2019 sah es so aus, als könnte das wieder so werden. Der kriselnde britische Reisekonzern Thomas Cook hatte seine Fluggesellschaften zum Verkauf gestellt, darunter auch die deutsche Tochter.

Es gab eine Reihe von potenziellen Interessenten für die Airline-Sparte des Reiseriesen. Lufthansa äußerte sich besonders offen. Auf der Hauptversammlung im Mai erklärte Konzernchef Carsten Spohr, man reiche ein nicht bindendes Übernahmegebot für Condor ein. «Wir glauben, dass wir der Condor eine Perspektive bieten und die Einheit des Unternehmens erhalten können, mit Lang- und Kurzstrecke», sagte Spohr.

«Bis in die Führungsebene nicht einig»

Doch es kam anders. Thomas Cook verkaufte seine Fluglinien nicht, sondern entschied sich für eine Kapitalspritze mithilfe von Banken des chinesischen Investors Fosun. Der Plan schlug fehl. Der Reisekonzern meldete am Montag (23. September) Insolvenz an. Im Gegensatz zur britischen Thomas Cook Airlines UK fliegt Condor weiter, hat jedoch die Bundesregierung um einen staatlich verbürgten Überbrückungskredit gebeten.

Angesichts der brenzligen Lage des Ferienfliegers kommt die Frage auf, was aus Lufthansas Interesse an Condor geworden ist. Experten tun sich mit Einschätzungen schwer. Das könnte auch daran liegen, dass man sich bei Lufthansa selber nicht einig ist, wie ein Bericht der Süddeutschen Zeitung nahe legt. «Dem Vernehmen nach ist sich der Konzern bis in die Führungsebene nicht einig», heißt es.

Von Investoren droht Gegenwind

«Eine Denkschule argumentiert, Condor könne künftig das touristische Geschäft vor allem auf der Langstrecke übernehmen, an dem Lufthansa-Ableger Eurowings gescheitert ist», so ein Insider zur Zeitung. Die Gegenseite warne vor hohen finanziellen Risiken, da Condor nun die Passagiere der Thomas-Cook-Reiseveranstalter fehlten, was die finanziellen Reserven schnell schwinden lasse, sowie alte Langstreckenjets betreibe.

Zudem würde Lufthansa mit einer Übernahme bei einigen Aktionäre nicht auf Gegenliebe stoßen. So sagte Michael Gierse, Fondsmanager von Union Investment, im Mai bei der Hauptversammlung: «Weitere Zukäufe, etwa von Alitalia, Condor, Norwegian, Lot oder SAS, müssen tabu sein.» Lufthansa dürfe nicht an ihrer eigenen Komplexität zugrunde gehen.

Was würde Europäische Kommission sagen?

Condor dagegen hätte laut Süddeutscher Zeitung dagegen durchaus Interesse an einer Rückkehr in den Lufthansa-Konzern. Das Unternehmen versuche, «die Pleite durch einen Notverkauf zu verhindern», heißt es unter Berufung auf nicht näher genannte Informanten. Selbst wenn sich beide Seiten einig würden, bliebe aber ein Unsicherheitsfaktor: Die Europäische Kommission müsste noch aus kartellrechtlicher Sicht zustimmen.

Mehr zum Thema

Filiale von Thomas Cook in Palma: Eine lange Krisengeschichte.

Wie Thomas Cook in die Krise schlitterte

1970 stiess die Königin der Lüfte zur Flotte. Condor war damit eine der ersten Airlines überhaupt, welche die Boeing B747-200 einsetzte.

Die lange Tradition des Ferienfliegers Condor

Jet von Condor: Auf den Hinflügen fehlen zurzeit viele Passagiere.

Was jetzt für Condor wichtig ist

Flieger on Silver Airways: Hebt nicht mehr ab.

Silver Airways stellt alle Flüge ein

Video

Pilot in einem leeren Ryanair-Flugzeug: Die Sicherheitshinweise sorgen für Diskussionen.
Die Sicherheitshinweise der Billigairline sind nicht nur unansehnlich gestaltet, sondern zwei der Piktogramme sind auch kaum verständlich. Das hat es mit den Bildern von Ryanair auf sich.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Airbus A321 Neo von Eurowings mit Sonnenbrille: Der Flieger wirbt für Eurowings Holidays.
Ein Airbus A321 Neo von Eurowings trägt ab sofort eine überdimensionale Sonnenbrille auf der Cockpit-Nase – als fliegender Werbeträger für den hauseigenen Reiseveranstalter.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Airbus A321 LR von Etihad in Abu Dhabi: Die Flotte soll schnell wachsen.
Die Golfairline hat mit der A6-LRB ihr zweites Exemplar des A321 Neo mit Langstreckenfähigkeiten übernommen. Insgesamt will Etihad Airways nun sogar 35 Airbus A321 LR – nochmals mehr als zuletzt bekannt.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin