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Barentssee

Gigantische Luftraumsperrung im Norden Europas wegen russischer Armeeübung

Die russische Nordflotte übt unter anderem den Angriff eines U-Boots mithilfe von Flugzeugen. Ein großer Teil des Luftraumes über der Barentssee ist daher für Airlines gesperrt.

Das Gebiet ist ungefähr so groß wie Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg zusammen. Verschiedene Notams, sogenannte Notice to Air Missions, warnen Fluggesellschaften, Flugplanende und Cockpitpersonal davor, in den kommenden Tagen gewisse Bereiche der Barentssee zu überfliegen. Insgesamt 150.000 Quadratkilometer groß ist das Sperrgebiet nördlich von Norwegen und Russland.

Der Grund: Die Nordflotte der russischen Marine führt eine gigantische Übung durch, wie die Zeitung The Barents Observer schreibt. Insgesamt sind bis zu 15 Schiffe, U-Boote und Unterstützungsboote sowie Flugzeuge und Hubschrauber der Luftwaffe und der Luftverteidigung an der Übung beteiligt. Russland hat in den vergangenen Wochen etwa 15 strategische Langstreckenbomber vom Typ Tupolev Tu-95 und Tu-160 mit Marschflugkörpern am Luftwaffenstützpunkt Olenya auf der Halbinsel Kola im Nordwesten Russlands stationiert.

«Angriff eines U-Bootes in Zusammenarbeit mit Flugzeugen»

Die aktuelle Warnung Russlands gilt für die Zeit vom 24. bis 26. Mai. Details dazu, welche Waffen bei der russischen Übung zum Einsatz kommen, gibt es in den Notams nicht. Die Nordflotte schreibt in einer Mitteilung, eine «Reihe von Übungen» sei geplant.

Darunter befindet sich auch eine Übung zur Suche und zum «Angriff eines U-Bootes in Zusammenarbeit mit Flugzeugen». Auch die Rettung von Personal in Not auf See sowie die Luftverteidigung würden geübt. Das Gebiet überfliegen Fluggesellschaften mitunter, wenn sie die Polarroute zwischen Asien, dem Nahen Osten und Nordamerika verwenden.

Schon vor dem Krieg Problemzone

Gleichzeitig findet weiter westlich ebenfalls eine Gefechtsübung der Nato statt. Anfang Mai hatten sich mehr als 20 Kriegsschiffe und 35 Flugzeuge dafür in den Norden begeben. Auch bei dieser Übung geht es um Raketenabwehr.

Es ist nicht das erste Mal, dass Kriegsschiffe in der Barentssee zu Luftraumsperrungen schließen. Kurz, bevor der russische Angriffskrieg auf die Ukraine begann, hatte das Land die größte Warnzone aller Zeiten ausgerufen, da man großangelegte Übungen durchführte.