Das Bodeneffektfahrzeug oder Ekranoplan wurde im Sommer 14 Stunden lang geschleppt,...
Nachfolger des Seemonsters

Der schwierige Landgang des Ekranoplans

In Russland wird ein riesiges Bodeneffektfahrzeug an Land gebracht. Der Transport des Nachfolgers des Kaspischen Seemonsters ist alles andere als einfach.

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In den Hafen- und Werftanlagen der russischen Stadt Kaspijsk an der Küste des Kaspischen Meeres lag ein Stück Luftfahrtgeschichte: das größte verbliebene Bodeneffektfahrzeug der Welt. Das Gefährt der sogenannten Lun-Klasse ist fast 74 Meter lang und hat acht Triebwerke. Dieses Ekranoplan, wie Bodeneffektfahrzeuge in Russland heißen, wird oft Kaspisches Seemonster genannt, auch wenn das eigentlich der westliche Spitzname seines versunkenen Vorgängers aus den 1960er-Jahren ist, der nochmal fast 20 Meter länger war.

Ende Juli begann für das rund 35 Jahre alte Ekranoplan eine große und hochsensible Reise. Innerhalb von 14 Stunden wurde das Gefährt von Kaspijsk aus mehr als 100 Kilometer nach Süden an die Küste vor der Stadt Derbent geschleppt. Beteiligt waren drei Schleppschiffe und zwei Begleitboote, während Pontons das alte Ekranoplan über Wasser hielten.

Schwieriger Weg an Land

In Derbent soll das Bodeneffektfahrzeug das Herzstück eines neuen militärischen Freizeitparks namens Patrioten-Park werden. Allerdings war mit dem Transport übers Wasser nur die erste Hürde genommen. Nun musste der Riese noch an Land gebracht werden, ohne Schaden zu nehmen. Dazu brauchte es das richtige Wetter und dann hielt auch noch einer der aufblasbaren Pontons dem Gewicht nicht Stand, der Rumpf wurde leicht beschädigt. So lag das Ekranoplan bis vor Kurzem noch in der Brandung am Strand.

Doch jetzt konnte das Gefährt, das einst nur fünf Meter über dem Wasser schwebte, dann mit Hilfe mehrerer Baufahrzeuge und Pontons komplett an Land gezogen werden. Khizri Magomedovich Abakarov, Ex-Bürgermeister von Derbent und Staatssekretär der russischen Republik Dagestan, zu der die Stadt gehört, sagte: «Die Arbeit ist äußerst schwierig, aber jetzt, da das Ekranoplan an Land gezogen wurde, wird es schneller gehen.»

Es sollten einmal acht werden

Geplant ist laut Abakarov, das Ekranoplan rund 150 Meter von der Küste entfernt auf einem Sockel zu installieren und zum zentralen Ausstellungsstück des neuen Parks zu machen. Im Inneren soll unter anderem eine Art Simulator errichtet werden, mit dem die Besucher die Reise in einem Bodeneffektfahrzeug nachempfinden können.

Die Lun-Klasse, auch Projekt Project 9038 genannt, sollte ursprünglich einmal acht Ekranoplanes mit Vorrichtungen zum Abschluss von Raketen umfassen. Fertig wurde allerdings nur das eine, welches jetzt in den Militärpark gebracht wird. Ein zweites Exemplar, das sich bereits im Bau befand, sollte schließlich als Such- und Rettungsgefährt fertiggestellt werden. Doch auch dieser Plan misslang aufgrund fehlender Finanzierung.

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