Aufgebot für den letzten Air-Berlin-Flug ab Düsseldorf: Die Maschine startete Richtung München.
Düsseldorf verabschiedet Air Berlin

«Das sind unsere Strecken und Flugzeuge»

Tränen, Wehmut, Pragmatismus und auch eine gehörige Portion Frust: So verabschiedeten sich Mitarbeiter in Düsseldorf von Air Berlin.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätemechaniker (m/w/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Dornier 328

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

«Wie kann es sein, dass Air Berliner und LTUler hier nicht durchgelassen werden», fragt eine junge Frau aufgebracht einen Mitarbeiter des Flughafens Düsseldorf. Der Mann versperrt ihr und rund zwanzig weiteren Menschen den Weg zur Besucherterrasse. Von dort soll rund eine halbe Stunde später zu sehen sein, wie zum letzten Mal ein Air-Berlin-Flug vom Flughafen Düsseldorf aus startet, um 21:05 Uhr Richtung München.

Doch der Andrang an der Terrasse ist am Abend des 27. Oktober groß, die Sicherheitskontrollen am einzigen Eingang ziehen sich hin. Air Berliner müssen - nachdem der erste Flughafenmitarbeiter sie hat passieren lassen - genauso in der Warteschlange anstehen wie normale Besucher. Etliche werden den letzten Abflug verpassen.

Was kommt am Montag?

Ein Pilot entschließt sich gleich, auf das Warten zu verzichten. Das Aus seiner Airline scheint ihn nicht sehr aus der Ruhe zu bringen. «Ich fliege jetzt erstmal drei Monate für Eurowings weiter», sagt er. Optionen auf neue Jobs gebe es, da mache er sich keine Gedanken. So zuversichtlich ist nicht jeder an diesem Abend.

Nach und nach schaffen es doch alle auf die Aussichtsplattform, um zumindest die Ankunft des letzten Düsseldorfer Air-Berlin-Fluges mitzuerleben. Viele der Airline-Mitarbeiter wissen noch nicht, wie es nun weitergeht. Einer vom Bodenpersonal, der jahrzehntelang in Düsseldorf gearbeitet hat und vor anderthalb Jahren nach Berlin versetzt wurde, erzählt, dass er zwar noch einen Vertrag habe. Aber er wisse nicht, was ihn am Montag im Büro erwarte.

Flugpersonal frustriert

«Zumindest bin ich durch meine Versetzung auf all so etwas gedanklich schon etwas vorbereitet», sagt der Mann, der seinen Namen lieber nicht veröffentlicht sehen will, wie so viele an diesem Abend. Andere Kollegen hätten es in den vergangenen drei Monaten dagegen gerade einmal geschafft, ihre Bewerbungsmappe zusammenzustellen.

Viele Frauen und Männer des Flugpersonals frustriert es, dass sie sich überhaupt bewerben müssen, um in den Flugzeugen blieben zu dürfen, in denen sie schon seit Jahren arbeiten - und das wohl erst noch für deutlich weniger Lohn. «Wenn ich bei einem anderen Arbeitgeber in einer anderen Branche neu anfangen würde», so eine Flugbegleiterin von Air Berlin, dann wäre all das klar. «Aber das sind unsere Strecken und unsere Flugzeuge», sagt die Frau. Nur verdiene nun jemand anderes daran. Wie es für sie selber weitergeht, weiß die Flugbegleiterin noch nicht - ihr Dienstplan zeigt vorerst nur noch freie Tage.

«Es tut echt weh»

Die Unsicherheit prägt auch die Stimmung an diesem Abend in Düsseldorf. Zwar fließen immer wieder Tränen und ein Mann sagt in sein Telefon: «Es ist schon eine traurige Veranstaltung hier. Es tut echt weh.» Trotzdem wirkt fast niemand aufgelöst oder verzweifelt.

Einige scheinen sogar in Stimmung für eine große Abschiedsfeier, das Sektglas in der Hand. Vor allem machen viele Air-Berlin-Mitarbeiter aber einen wehmütigen, stolzen, etwas frustrierten und doch pragmatischen Eindruck - harrend der Dinge, die da kommen.

Mehr zum Thema

Ein Eurowings-Flugzeug über der Altstadt von Jeddah: Die Airline fliegt im Winter ab Stuttgart neu in die saudische Hafenstadt.

Eurowings wird zum Arabien-Shuttle

D-ALPG in der Lackierung von Air Berlin.

Ex-Air-Berlin A330 hebt nach langer Pause wieder ab - jetzt für bulgarische Airline

Ein letzter Blick auf die D-ASGK im ikonischen Air-Berlin-Look.

Die letzte Air-Berlin-Lackierung ist verschwunden

Das Trump-Vance-Flugzeug: Die Boeing hat eine Air-Berlin-Vergangenheit.

Trumps Vize Vance setzt auf Ex-Air-Berlin-Flieger

Video

Airbus A320 Neo von Marabu bei der Landung: Er hüpfte einmal.
Ein Airbus A320 Neo der Condor-Schwester landete sichtbar hart auf Madeira. Das Flugzeug konnte zwar nach Nürnberg zurückkehren, muss aber noch einmal überprüft werden.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Der heikle Moment: Die Boeing 737 berührt mit dem Triebwerk fast die Piste.
Bei garstigem Wetter landete eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft in Jakarta. Dabei berührte der Jet von Batik Air mit dem Triebwerk fast die Landebahn.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Airbus A321 XLR von Qantas: Hat seine lange Reise gestartet
Die australische Fluggesellschaft hat ihren ersten Airbus A321 XLR übernommen. Und sie bringt ihn mit einem Flug in ihre Heimat, der gleich für einen neuen Rekord sorgt. Qantas will mit dem neuen Modell neue Strecken eröffnen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg