Bei häufigen Starts und Landungen kann der Druckausgleich ziemlich belastend sein.

Die Tücken des Druckausgleichs

«Haben Piloten eine Technik, besser mit dem Druckausgleich klarzukommen?», fragt Leser M. Nicolai. Ein Linienpilot antwortet.

Top-Jobs

Firmenlogo Weeze Airport

Manager EASA Compliance (m/w/x)

Vollzeit
Flughafen Niederrhein GmbH
Feste Anstellung
Top jobs
Weeze
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Oberpfaffenhofen
Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in Luftaufsicht, Erlaubnisse

Flughafen BER
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Meiner Erfahrung nach haben Piloten keine anderen oder bessere Techniken, um mit dem Druckausgleich klar zu kommen. Wir sind aber die stetigen Druckunterschiede wohl mehr gewöhnt als der normale Passagier und können deshalb besser damit umgehen. Übrigens geschieht der Druckausgleich im Steigflug eigentlich automatisch. Nur im Sinkflug sollte man das sogenannte Valsalva-Manöver probieren: Nase zuhalten, Mund schließen und versuchen auszuatmen.

Aber der Druckausgleich hat für uns einige Tücken: Kurzstreckenpiloten etwa absolvieren bis zu vier Flüge pro Tag. Der Druckausgleich muss also vier Mal pro Tag jeweils im Steigflug und im Sinkflug funktionieren. Während das Flugzeug auf etwa 10’000 Meter Höhe steigt, bleibt der Kabinendruck bei gut 2000 Meter Höhe. Aber auch die sind nicht zu unterschätzen. Vom Druck- und Sauerstoffgehalt ist diese Höhe zwar für einen gesunden Mensch kein Problem. Wenn man aber mehrmals pro Tag da rauf und runter geht, muss der Druckausgleich einwandfrei funktionieren. Zudem sind diese Höhenunterschiede sehr ermüdend.

Bei Erkältung kommen die Probleme

Das Problem ist daher folgendes: Hat ein Pilot nur ein Hauch einer Erkältung, gibt es verschiedene negative Implikationen. Zu beachten ist zum einen, dass die Kabinenluft extrem trocken ist (um die fünf Prozent Feuchtigkeit). Dies ist schon mal eine schlechte Voraussetzung, um einer Erkältung auszuweichen. Zudem sind die mehrmaligen Druckunterschiede in diesem Zustand schwieriger auszugleichen, da die Eustachische Röhre - die Verbindung zwischen Mittelohr uns Nasenrachen - nicht mehr ganz frei ist. Will der Pilot dann mit Kraft den Druckausgleich erzwingen, so verschlechtert sich die Situation sogar noch. Die Erkältung hat also bei einem Piloten oftmals freies Feld, um sich so richtig schön auszubreiten.

Für uns gibt es daher nur eines. Sobald wir erkältet sind, bleiben wir am Boden, bis wir wieder 100 Prozent fit sind. Auch wenn der Arbeitgeber dies oft nur zähneknirschend akzeptiert.

[image2]Was Sie schon immer übers Fliegen wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten: Ein Pilot einer großen Fluglinie beantwortet exklusiv für aeroTELEGRAPH die Fragen der Leser. Er bleibt dabei anonym, um unabhängig antworten zu können. Schicken Sie uns einfach eine E-Mail an redaktion@aerotelegraph.com. Jede Woche wird eine der eingesandten Fragen beantwortet.

Mehr zum Thema

Die EU plant neue Regeln für Verkehrssuchmaschinen: Damit sollen mehr Reisende auf die Schiene gelockt werden.
<h1 class="article-header__title"></h1>

EU will, dass Flugsuchmaschinen auch Züge anzeigen

Ein Rollstuhlfahrender an einem Flughafen: Simulierende Reisende stellen Fluggsellschaften und Flughäfen vor Probleme.

Wenn 55 Gäste im Rollstuhl ein- und 30 von ihnen zu Fuß aussteigen

Koffer: Eine kleine, aber schnelle Reise am Flughafen.

So kommt der Koffer in den Flieger

Flugzeughotel mal anders

Flugzeughotel mal anders

Video

Flammen am Triebwerk: Der Airbus A330 von Swiss musste den Start abbrechen.
Ein Airbus A330 von Swiss brach in Boston den Start ab, nachdem das rechte Triebwerk Probleme machte. Alle 223 Passagiere blieben unverletzt, ihre Reise nach Zürich erfolgte per Ersatzflugzeug. Das ging auch deshalb schnell, weil die Airline Glück im Unglück hatte.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
KAF308: Die Fokker 70 geht in Rente.
Seit drei Jahrzehnten fliegt die Harambee One den Präsidenten des ostafrikanischen Landes. Doch nach wiederholten Pannen und hohen Wartungskosten schickt Kenia die Fokker 70 der Regierung 2026 in den Ruhestand.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Jetson One im Flug: Inspiriert von Star Wars schwebt das elektrische Flugmotorrad über der Erde.
In den USA wurde das erste fliegende Ein-Personen-Elektrofluggerät an einen Kunden ausgeliefert. Die Jetson One ist eine Art Rennmotorrad, mit dem man durch die Luft sausen kann.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies