Seither stand der Jumbo-Jet von Mahan Air am Boden. Doch nun wurde die Maschine mit dem Kennzeichen EP-MNE und der Seriennummer MSN 641 überraschend wieder in Betrieb genommen. Am Dienstag (27. April) flog sie nach sechs Jahren am Boden wieder. Sie steuerte von Teheran-Merhabad zur Insel Kish und wieder zurück, wie der Blog Sam Chui zuerst berichtete.
Mit Umweg in den Iran
Gemäß dem Bericht nahmen die Techniker zwei Triebwerke der anderen Boeing 747-300 in der Flotte von Mahan Air (EP-MND) und montierten sie an die EP-MNE. Der Jumbo-Jet ist inzwischen mehr als 35 Jahre alt. Im April 1986 war er an die französische Erstbetreiberin UTA Union de Transports Aériens ausgeliefert worden, fünf Jahre später wechselte er zu Air France und 2007 kam er mit einen Umweg über Armenien in den Iran. 2019 hatte Mahan Air bereits eine über 30-jährige Boeing 747-400 wieder in Betrieb genommen.
Die Boeing 747-300 ist eine Weiterentwicklung der 747-200. Sie weist ein 7,11 Meter längeres Oberdeck auf und kann auch etwas schneller fliegen als die Vorgängerin. Nur 85 Exemplare wurden davon gebaut. Weltweit fliegen nur noch drei der Maschinen, eine als Frachter bei der weißrussischen Transavia Export Airlines, eine für die Regierung Saudi-Arabiens und nun eben wieder eine für Mahan Air.
Mahan Air steht auf Sanktionsliste
Deutlich länger schon steht Mahan Air auf der Sanktionsliste der Vereinigten Staaten. Washington wirft der Fluglinie vor, Soldaten der Qods-Brigaden – eine Eliteeinheit der Revolutionsgarde des Iran – und der Hisbollah in Kriegsgebiete im ganzen Nahen Osten zu fliegen. 2018 wurden die Sanktionen verschärft.