Mit der Megaorder macht die türkische Nationalairline jetzt ernst: 50 Boeing 787 sind fix, 25 Optionen geischter. Und ein Auftrag für bis zu 150 737 Max ist ebenfalls vereinbart. Dabei hat Turkish Airlines aber noch ein Problem zu lösen.
Mehrere Jahre schon verhandelt Turkish Airlines mit Boeing. Die Unterzeichnung des Vertrages über eine Megaorder verzögerte sich aber immer wieder. Mit Triebwerkshersteller CFM International, der die Leap-1B-Motoren der Boeing 737 Max baut, habe man sich noch nicht einigen können, hieß es immer. Strittig sei noch der Preis.
Dieses Problem hat Turkish Airlines auch jetzt noch nicht gelöst. Dennoch bestellt die türkische Nationalairline im großen Stil bei Boeing. Sie bestellt 50 Dreamliner fest und sichert sich Optionen für weitere 25 Exemplare. Die Wahl der Triebwerke für die neuen Langstreckenflieger - ob von GE Aerospace oder von Rolls-Royce - hat sie noch nicht getroffen. Man setze die Verhandlungen mit den Herstellern fort, so Turkish Airlines.
Die Dreamliner-Order teilt sich auf die Varianten 787-9 und 787-10. Die Flugzeuge würden nicht nur «unsere operativen Kapazitäten verbessern, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Vision 2033 von Turkish Airlines leisten, unsere Flotte auf 800 Flugzeuge zu erweitern», so Verwaltungsratspräsident Ahmet Bolat. Die Boeing 787-9 betreibt die Fluglinie bereits heute, die 787-10 ist neu für sie.
Mit Boeing hat sich Turkish Airlines auch über einen zweiten Auftrag geeinigt, der mengenmäßig noch größer ist. Die Verhandlungen mit Boeing über den Kauf von bis zu 150 Boeing 737 Max seien abgeschlossen, so die Fluglinie in einer Mitteilung. Dabei gehe es um 100 Festbestellungen und 50 Optionen für die Varianten 737 Max 8 und 737 Max 10. Die Flieger würden die Effizienz und Flexibilität bei Kurz- und Mittelstreckenflügen verbessern, so Bolat.
Doch in trockenen Tüchern ist der Auftrag noch nicht. Die Bestellung werde platziert, wenn man sich mit Triebwerkshersteller CFM International geeinigt habe, so Turkish Airlines. Dass nun die Order ennoch schon so klar kommuniziert wird, deutet darauf hin, dass eine Enigung inzwischen doch wahrscheinlich ist.
Aktuell besucht auch der türkische Präsident Erdogan seinen Amtskollegen Donald Trump in Washington. Immer wieder wurden zuletzt Flugzeugbestellungen zeitgleich mit Staatsbesuchen oder Gesprächen verkündet. So gratulierte Trump etwa zuletzt Uzbekistan Airways zur Bestellung von 22 Dreamlinern. Im Rahmen von Trumps Nahost-Reise im Mai verkündeten Airlines der Region Bestellungen von bis zu 240 Flugzeugen bei Boeing. Nach Diskussionen mit dem koreanischen Präsidenten Lee Yae Myung über Zölle erklärte Korean Air im August, bis zu 103 Flugzeuge beim US-Hersteller bestellen zu wollen.
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