In Deutschland ist Nikita Kologrivy nahezu unbekannt. In Russland ist der Schauspieler und Produzent ein Star. Der 30-Jährige hat in zahlreichen Blockbustern wie Balkan Line, Major Grom: Der Pestdoktor und Libido mitgespielt. Verheiratet ist er mit der Schauspielerin Alexandrina Pitirimova. Die beiden gelten als russisches Glamour-Paar.
Was Schauspieler Kologrivy mit der Luftfahrt verbindet, ist eine ungewöhnliche Klausel in seinen Verträgen mit russischen Produktionsfirmen: Für Reisen zu Dreharbeiten und zurück sind stets Business-Class-Tickets von Aeroflot zu buchen. Interessant wird es bei einer Ausnahme: Wenn der Flug mit einem Superjet des «Sukhov Design Bureau» durchgeführt wird, verzichtet der Schauspieler auf den Flug.
Explizit ausgeschlossen: Superjet
Sollte ein Flug mit einem Superjet erforderlich sein, sieht Kologrivys Vertrag vor, dass ihm alternativ ein anderes Flugticket oder eine Zugfahrkarte in der ersten Klasse mit einem Schnellzug gestellt wird. Der Schauspieler scheint wenig Vertrauen in das russische Flugzeug zu setzen.
Die Antwort von Rostec ließ nicht lange auf sich warten: Kurz nachdem die Vertragsdetails öffentlich wurden, lud der staatliche russische Technologiekonzern, zu dem auch die Flugzeughersteller UAC, Tupolev, Ilyushin und andere gehören, den Schauspieler via Telegram zu einem Werksbesuch in. Man wolle dort erläutern, warum der Superjet als eines der zuverlässigsten Arbeitspferde der zivilen Luftfahrt gelte, schrieb Rostec.
Red Wings springt auf
Zudem wies Rostec Kologrivy darauf hin, dass die Firma nicht Sukhov Design Bureau, sondern Sukhoi Design Bureau heiße – benannt nach dem Flugzeugkonstrukteur Pavel Osipovich Sukhoi. Das solle Kologrivy doch mal seinem Manager für die nächsten Vertragsverhandlungen sagen.
Nicht nur Rostec nutzte Kologrivys Vertrag für PR-Zwecke, auch Red Wings Airlines machte auf sich aufmerksam. Die russische Fluggesellschaft, die 21 Superjets betreibt, veröffentlichte Bilder prominenter Fluggäste, die mit dem Superjet reisten. Unter ihnen waren der Fußballtrainer Valery Karpin und der Spieler Evgeny Latyshonk.
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