Im April 1980 lieferte Boeing eine 747-200 an Cathay Pacific aus. Der Jumbo-Jet kam mit vier Rolls-Royce-Triebwerken und 408 Sitzen zur Airline aus Hongkong: 35 Plätze in der First, 36 in der Business und 337 in der Economy Class. Das Flugzeug flog erst mit dem Kennzeichen VR-HIA und dann mit der Registrierung B-HIA. 
1998 flottete Cathay sie aus. Ende 1999 ging die 747 mit der Seriennummer 21966 an Air Atlanta Icelandic. Der isländische Charteranbieter vermietete den Vierstrahler, der nun die Kennung TF-ATD trug, unter anderem an Saudia und an Air Asia. Doch 2004 endete dieses Kapitel.
Boeing 747-200 in zweiter Lebenshälfte fliegender Prüfstand
Das Flugzeug, inzwischen 24 Jahre alt, ging aber noch nicht in Rente. Stattdessen kaufte Rolls-Royce die Boeing 747 im Sommer 2005, registrierte sie als N787RR, gab ihr den Namen Spirit of Excellence und baute sie zu einem fliegenden Prüfstand für Triebwerke um.
   
   Foto aus dem Jahr 2024: Die N787RR mit dem Pearl 10X (das innerste der drei Triebwerke an der rechten Tragfläche). Rolls-Royce 
  Von März bis September 2024 testete der Konzern an der 747-200 beispielsweise das Businessjet-Triebwerk Pearl 10X. Das Flugzeug war während dieser Zeit mit fünf Triebwerken drei verschiedener Typen zugleich unterwegs. An der rechten Tragfläche befanden sich das Pearl 10X und zwei RB211, an der linken ein Trent 1000 und ein RB211. In dieser Konfiguration führte der Jumbo-Jet mehr als 25 Flüge durch und legte rund 66.000 Kilometer zurück.
45 Jahre alter Jumbo Jet endet auf Flugzeugfriedhof
Am 9. Juli 2025 hat Rolls-Royce den mittlerweile 45 Jahre alten Jumbo Jet nun aber wirklich ausgeflottet. Nach einem letzten, rund viereinhalb stündigen Flug, teilte der Flughafen Tuscon mit: «Nach einem langen Aufenthalt hier am Tucson International Airport müssen wir leider bekannt geben, dass der fliegende Rolls-Royce-Prüfstand offiziell in den Ruhestand geht. Dies war sein letzter Flug.» Das Flugzeug werde jedoch in der Nähe bleiben und zum Flugzeugfriedhof Pinal County Airpark gebracht.
Kein direkter Nachfolger für Boeing 747-200 bei Rolls-Royce
Zum Karriereende spendierte der Flughafen im US-Bundesstaat Arizona der Boeing 747-200 einen Wassersalut der Flughafen Feuerwehr. Einen direkten Nachfolger gibt es nicht. So schrieb der Airport: «Wir verabschieden uns vielleicht von dieser Schönheit, freuen uns aber auf den Tag, an dem Rolls-Royce seinen nächsten fliegenden Prüfstand einführt, um die Luftfahrt hier am Flughafen Tuscon weiter voranzubringen.»