Die USA und Ägypten unterhalten seit Jahrzehnten enge diplomatische und militärische Beziehungen. Beide Länder arbeiten eng zusammen, um die Stabilität im Nahen Osten zu fördern, etwa durch Ägyptens Vermittlerrolle im Israel-Palästina-Konflikt. Und auch aviatisch verbindet beide Länder etwas: Sie setzen auf gebrauchte Boeing 747-8 als künftige Präsidenten-Jets.
Präsidentenjet war einst für Lufthansa bestimmt
Das Flugzeug mit der Kennung SU-EGY ist am vergangenen Donnerstag (11. Dezember) unter der Flugnummer EGY02 von Hamburg nach Kairo geflogen. Wie auch die künftigen Air Force One ist Ägyptens neuer Präsident-Jet nicht neu, sondern hat schon knapp 14,5 Jahre auf dem Buckel, allerdings nicht in der Luft, sondern überwiegend am Boden.
Ägypten kaufte das Flugzeug mit der Seriennummer 37826 im Februar 2021. Zuvor hatte es fast zehn Jahre lang ohne Betreiber auf verschiedenen Abstellflächen für Flugzeuge gestanden. Der Grund: Der Jumbo-Jet war ursprünglich für Lufthansa bestimmt. Doch Lufthansa hat den Flieger nicht übernommen, weil Boeing das Flugzeug im Testflugprogramm zu ausgiebig genutzt hatte.
Boeing 747-8 stand vier Jahre in Hamburg
Danach wollte das Flugzeug, das bei Lufthansa die 20. Boeing 747-8 mit der Kennung D-ABYE hätte werden sollen, niemand. Eigentümerin Boeing ließ das Flugzeug als N828BA registrieren und abstellen. Erst als die ägyptische Regierung das Flugzeug 2021 erwarb, wurde es für den Umbau nach Hamburg zu Lufthansa Technik geschickt und blieb dort vier Jahre.
Der Vierstrahler erhielt eine luxuriöse Innenausstattung, darunter Konferenzräume, sichere Suiten sowie verschiedene Sicherheitsvorkehrungen. Zudem wurde es mit militärischen Upgrades ausgestattet, darunter Kommunikations- und Verteidigungssysteme. Ägypten soll Die Kosten sollen bei 500 Millionen gelegen haben. Die Boeing 747-8 soll den aktuellen Regierungsflieger Ägyptens ersetzen, einen fast 32 Jahre alten Airbus A340-200 mit der Kennung SU-GGG.
Lufthansa verkauft zwei Boeing 747
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