Eigentlich sind in den Ländern der EU Verkäufe von Jets an russische Fluggesellschaften untersagt. Das gehört zu den westlichen Sanktionen gegen Russland, seit das Land im Februar 2022 den Krieg in der Ukraine entfesselte. Doch es gibt eine Ausnahme.
EU hat Frage an irische Regierung
Der Kauf der zehn Boeing 777 sorgt nun aber für Wirbel. So berichtet die irische Zeitung Business Post, die Europäische Kommission habe in dieser Angelegenheit die Regierung in Dublin kontaktiert. Sie will Details zu dem Geschäft erfahren.
Handelsministerium wusste von nichts
Das irische Handelsministerium hat Untersuchungen aufgenommen und das Außenministerium und die Zentralbank um Hilfe gebeten. Ein Sprecher des Handelsministeriums sagte gegenüber der Zeitung, man habe den Deal nicht freigegeben, sondern erst aus den Medien davon erfahren.
Zur Nutzung von Ausnahmeregelungen muss ein Geschäft aber vom entsprechenden Land abgesegnet werden. Das irische Handelsministerium hat laut eigenen Angaben in diesem Fall allerdings nicht mal ein Ersuchen um solch eine Freigabe erhalten.
Verkäuferin wohl Tochter russischer Firma
Russische Medien hatten berichtet, bei der Verkäuferin handele es sich um einen irischen Ableger der russischen VEB-Leasing, die zur staatlichen Entwicklungsbank gehört. Laut Business Post hatte VEB - die frühere Vnesheconombank – 2019 in Irland 24 Töchter.